Reviews
The Judas Tree
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 25.05.2018 (Blue Rose) Gesamtspielzeit: 72:23 Internet: http://www.lukegasser.ch/the-judas-tree.html http://www.brooke-lynn-promotion.de/ https://bluerose-records.com/ |
Der Schweizer Musiker Luke Gasser startete im Jahre 2013 durch mit seinem englischsprachigen Album “Retribution“, und seitdem veröffentlicht er regelmäßig, The Judas Tree ist die fünfte Platte in Folge. Begann er einst als Mundart-Rocker und pries man ihn einst als „Alpen-Dylan“, so ist die neue Platte in der satten Rock-Tradition angesiedelt, so wie man es von britischen und US-amerikanischen Bands eher gewohnt ist.
“Rage Of Fury“, das könnten Riffs der Rolling Stones sein, “Streetfighting Man“ scheint nicht fern zu sein, dazu preschen die Drums kräftig vorwärts und Gasser besingt alles mit bellender Stimme, ein wenig unkontrolliert und wenig Platz für Gestaltung lassend. “The Mills Of God“ klingt abermals nach harten Stones oder ein wenig Golden Earring, einen Tick härter gespielt, vermag man zu erkennen. Als weiteres fällt mir noch Thin Lizzy ein, spurenweise jedenfalls.
Letztlich wird deftig gerockt, ohne den Anspruch auf Schönheit in der Musik zu erheben, der Mann scheint mitunter von Teufeln getrieben und gejagt zu werden, so energisch hält er das Tempo hoch, nur nicht stehen bleiben! Rock in seiner traditionellen Spielart, trocken und kraftvoll, mitunter ungehobelt und schlicht auf den Punkt gespielt, Adrenalin pur, so geht die Musik ab. Also, das ist nichts für „Schöngeister“, für Freunde gepflegter Arrangements.
Schwachpunkt ist für mich leider der Gesang, denn das Kraftvolle wird mehr herausgeblasen denn emotional zu formen, was bleibt, ist die raue und ungelenke Stimme, von der man mitunter annimmt, dass sie wirklich zu wenig aus dem tiefen Inneren kommt. Oh – “Seven Tons Of Load“, ist das etwa eine Ballade? Und, siehe da, dieses Umfeld passt stimmlich wesentlich besser, hier hört man dann auch etwas von der Individualität im Ausdruck, hier geht sie nicht unter im Meer der lauten Instrumente.
Im grundsätzlich meist eingängigen Gesamtsound gibt es einige Titel, neben dem eben genannten, die sich wohltuend abheben ob ihrer ein wenig anderen Atmosphäre, “This Kid“, “Dairy Pages“, “Wedding Station“, “Little Lover“ oder “Cretean Summer“ seien als Beispiele zu nennen. Insofern geht es mir so, als würde ich eigentlich zwei Alben in einem hören, eines mit feinen akustischen Balladen und eines mit hochenergetischem Rock. Insofern sicher eine gute Abwechslung, aber ob das das eine oder andere Lager so zufriedenstellen wird? Vielleicht ist die Spielzeit auch mit gut 72 Minuten ein wenig überzogen…
Trackliste
2 The Mills Of God (3:06)
3 Justified (3:18)
4 Bound To Get Harder (3:37)
5 Seven Tons Of Load (4:12)
6 This Kid (5:31)
7 (You Really) Hit Me Home (3:22)
8 Dairy Pages (3:29)
9 Wedding Station (3:13)
10 The Judas Tree (3:58)
11 Scorpio Girl (4:25)
12 Little Lover (4:45)
13 Cretean Summer (6:07)
14 It’s Not Affection (5:28)
15 Before The Rain (3:24)
16 Wrong Direction (4:06)
17 Hard To Love You (3:10)
18 Cup Of Destruction (6:49)
Besetzung
Zach Prather (bass, backing vocals)
Mike Malloth (drums, percussion -#14)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |