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Billy Sherwood & Tony Kaye

Live in Japan (2CD & DVD)

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 22.04.2016 (Backyard Levitation / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 88:59 Internet: http://www.billysherwoodhq.com http://www.facebook.com/tony.kaye.3

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätten die beiden sich bei Yes nie gesehen. Gründungsmitglied Tony Kaye hat die Band 1994 zum zweiten Mal endgültig(?) verlassen. Keyboarder Billy Sherwood wird offiziell erst ab 1996 als Bandmitglied geführt. Aber er war bereits von Juni bis Oktober 1994 als Gastmusiker auf der Tour zu Talk dabei, die auch Kaye mitbestritt.

20 Jahre später stehen die beiden in Japan wieder gemeinsam auf der Bühne, um Songs von Yes und diversen Sherwood/Yes-Nebenprojekten zu performen, u.a. von Conspiracy und Circa. Ob das eine ganze Tour oder ein einzelnes Konzert war, lässt sich weder dem informationsfreien Digipack, noch dem Promozettel entnehmen.

Aber Sherwood & Kaye standen tatsächlich nur zu zweit auf der Bühne. Drums und Bass hatte Sherwood zuvor eingespielt, um die Aufnahmen als Backing Tracks zu nutzen.

Echte Live-Atmosphäre kann da ebenso wenig aufkommen, wie ein echtes Yes-Feeling. Es mag für Fans der Band vor Ort schön gewesen sein Songs wie „Wondrous Stories“, „Your Move“, „Owner of a lonely Heart” und „Roundabout” einmal live zu hören. Dass das mit zwei (Ex)-Yesern geschah, mag auch den Eindruck reduziert haben, es hier schlicht mit einer Cover-Band zu tun zu haben.

„Owner of a lonely Heart” und „Roundabout” haben auch genug Power, um sich Yes-ähnlich durchzusetzen. „Your Move“ schwächelt dagegen mächtig. Da hilft auch das eingewobene Zitat aus John Lennons „Give Peace a Chance“ nicht.

Auf der Bühne in Japan mag das eine nette Sache gewesen sein. Vor der heimischen Anlage wirkt es eher überflüssig. Wären Quellenangaben dabei, hätte das Album zumindest eine kleine Fundgrube für Yes-Fans sein können, die die Nebenprojekte noch nicht kennen. Zumindest im Fall von Conspiracy, einem Projekt von u.a. Sherwood und Chris Squire, von denen „Confess“ und „I could“ stammen, lohnt sich ein Reinhören allemal.

Der Release besteht aus zwei CDs und einer DVD mit demselben Programm.

Norbert von Fransecky