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Teitur

I Want To Be Kind

Info Musikrichtung: Soft/Indie-Pop VÖ: 08.06.2018 (Ferryhouse) Gesamtspielzeit: 41:05 Internet: http://teitur.com/ https://ferryhouse.net/ http://oktoberpromotion.com/

Teitur (Lassen) ist ein Künstler von den Färöer-Inseln. 2003, nicht mehr dort lebend, veröffentlichte er ein erstes, offizielles Album, “Poetry & Aeroplanes“, Musik voller Soft-Pop und Folk. Weitere Platten folgten, das letzte stammt aus 2013, und nun I Want To Be Kind.

Anhand der Angaben zum Line-up kann man bereits erkennen, dass die Instrumentierung recht spartanisch ausgefallen sein könnte. Und so ist es dann auch, vielfach auf der Basis ruhiger Keyboard/Piano-Sounds, entwickelt sich wenig Unruhe über diesem Gerüst. Auch des Sängers Gesang ist sehr zurückhaltend und verhalten, eigentlich atmet die Musik so etwas von herbstlicher Saisonabschluss-Stimmung.

Ein wenig wohltuende „Unruhe“ erzeugt Doug Wieselman mit seinen gelegentlichen Einsätzen mit der Bass-Klarinette. Und so kann die Gefahr auftreten, dass sich nach und nach, im Verlauf der Platte, gepflegte Langeweile auftreten kann, böse Zungen mögen gar den Begriff belangloses Geplätscher verwenden. Doch so weit gehe ich nicht, denn letztlich verbleibt ein gewisser „Nuancenreichtum“, immer dann, wenn man sich der Ruhe und Stille voll hingibt und bemerken kann, dass man mit wenigen Farbtupfern, sei es die genannte Bass-Klarinette oder eine Pedal Steel, auch dezente Spannung aufbauen kann. Und so kann sich durchaus eine melancholische Schönheit offenbaren, der man sich in bestimmter Laune gern hingeben mag, nur depressiv veranlagte Personen seien gegebenenfalls zu warnen.

Ein wenig lebendiger wirkt der Song “Sara“, entstanden als Zusammenarbeit mit Judith Holofernes. (Wir sind Helden) Das Teil ist recht Pop-orientiert gelungen und könnte vielleicht am ehesten breiter ansprechen. Ansonsten – sanfter Pop, noch sanfter als das Debüt, aber auch nur ganz nett, aber mehr wollte Teitur gemäß Albumtitel ja auch nicht sein.

Wolfgang Giese