Reviews

Martin Turner

Life begins

Info Musikrichtung: Hard Rock / West Coast / Prog Rock VÖ: 08.04.2016 (2010) (Dirty Dogs / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 135:39 Internet: http://www.martinturnermusic.com

Eine Woche vor dem in der letzten Ausgabe besprochenen Doppel-Album New Live Dates; The complete Set erschien im April 2016 dieses 2CD-DVD-Package. Die darauf enthaltenen Aufnahmen sind allerdings vier Jahre jünger, als die auf New Live Dates. Daher haben wir entscheiden, sie in umgekehrter Reihenfolge zu besprechen und die kleine Martin Turner-Reihe mit Live begins zu beschließen.

Für Fans lohnt sich die parallele Anschaffung beider Alben durchaus. Die Überschneidungen sind gering. Lediglich „Warrior“ und die letzten drei Stücke der zweiten CD waren bereits auf New Live Dates enthalten.

Kennzeichnend für Live begins und für viele Fans wohl besonderer Kaufanreiz ist die zweite CD, auf der das Wishbone Ash Klassiker Album Argus komplett aufgeführt wird (Track 12-18). Mir haben Wishbone Ash nie besonders viel gesagt – und daran ändert auch diese Version nichts. Das Ding rockt nicht und die progressiven Ansätze verlieren sich im Irgendwo.

Auch der erste Silberling macht mich nicht zum Martin Turner-Fan, aber der softe Rock, der wie beim Vorgänger gelegentlich in Richtung West Coast geht und dabei vorsichtig an die Eagles erinnert, gibt mir wesentlich mehr. Der treibende Rocker „Phoenix“, das zwischen rhythmischem West Coast und melodischem Hard Rock changierende „You see red“, die an schwächere Lake erinnernden Balladen „Ballad oft he Beacon“ und „Sorrel“ oder das rhythmisch groovende „Vas dis“ zaubern sogar ein wenig Sonne ins Gesicht.

Im Prinzip kann ich schlicht mein Fazit zum ersten Album der Martin Turner-Reihe zitieren: „Ein Album, das man sich ohne Beschwerde anhören kann, das aber nicht nährt.“

Norbert von Fransecky