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War on Women

Capture the Flag

Info Musikrichtung: Hardcore-Punk VÖ: 13.04.2018 (Bridge 9 / Soulfood) Gesamtspielzeit: 37:02 Internet: http://www.facebook.com/WarOnWomen

Wenn uns War on Women im Promozettel als „Co-ed feminist Hardcore-Punk-Band“ angepriesen wird, erwartet man natürlich eine Frauencombo. Aber die sich auf dem Kriegspfad befindlichen Frauen sind offenbar tolerant. Das Promofoto zeigt drei Grazien, die von zwei Männern flankiert werden. In der Besetzungsliste taucht neben den drei Damen zumindest ein Scott auf – meines Wissens nach ein Vorname eindeutig männlicher Provenienz.

Auch stilistisch flattert die Flagge nicht durchgehend in einer so steifen Brise, wie es das Hardcore-Punk Label erwarten lässt. Bei „Divisive Shiz“ hatte ich mir – bevor ich den Promozettel gelesen hatte – „kraftvoller Rock – nicht mal Metal“ notiert. Und sowohl das erdige „Silence is the Gift“, wie „Dick Pics“ (Bitte nicht in Gegenwart von Minderjährigen übersetzen; Red.) hatten mich (positiv!) an die Four non Blondes erinnert.

Negativ empfinde ich beide Einschränkungen nicht. War on Women liefern ein überzeugendes Album im Dreieck zwischen Rock, Punk und Metal ab. Das Ding kracht und geht ab wie ein Zäpfchen. Wirkliche Ausfälle gibt es keine. Es sein denn der „echte“ Hardcore-Punk-Fan braucht permanent blutende Ohren.

Gelegentlich will es Shawna Potter diesen Herren etwas zu Recht machen. Das führt dann aber lediglich dazu, dass sie ihre kraftvolle Stimme durch Überschreien abwertet. Wenn sie da etwas aufpasst und man, pardon: frau, beim nächsten Album zwei drei unwiderstehliche Refrains ins Programm packt, müssten War on Women in einer gerechten Welt durch die Decke gehen.

Norbert von Fransecky