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Hawk Nelson

Letters to the President

Info Musikrichtung: Pop-Punk VÖ: 13.07.2004 (Tooth and Nail / Gerth) Gesamtspielzeit: 39:31

Hawk Nelson starten fröhlich mit einem Stück, das keinen Zweifel an der Zielgruppe läßt. Es erklingt Tempo reicher, unbeschwerter Cali-Pop-Punk, der die Jugendgruppe des örtlichen Punk-Vereins in Entzücken versetzt, während die alten Herren ärgerlich den Iro schwenken, weil das mal wieder Verrat an der reinen Lehre des Straßenkampfs ist. Vor allem MxPx lassen grüßen, weil die genau wie Hawk Nelson die christliche Fahne am Mastbaum wehen lassen.

Neben einer Reihe risikoloser Hitparaden kompatibler Volltreffer (“California“, „Letters to the President“, „First Time“, „Long and lonely Road“) gibt es auch die üblichen Ruhepausen (“Every little Thing“, “Right here”, “Take me “).
Interessantere Aufhorcher sind die etwas härter zu Wege gehenden Nummern, wie “Things we go through“, das aufgrund gelegentlicher unmotivierter Breaks allerdings nicht so gut rein läuft. Schön kommt auch das richtig schöne Punk-Geschrote namens ”Recess ”, das mit Ramones-artigen ”HeyHey”-Rufen startet und dann mit etwas unsauber gespielten Gitarren richtig krachend davon galoppiert - Punk eben.

Hoffnung für die Zukunft weckt nicht zuletzt die kurze ”Late Show ”. Insgesamt bleibt das zwar eine eher leichte Pop-Punk-Nummern. Die recht heavy kommenden Gitarren am Anfang zeigen aber, dass die Band durchaus auch einen inspirierenden Blick in die Hardcore-Ecke wirft. Und wenn der mangelnde Esprit auch noch an der Überzeugungskraft nagt, scheint hier eine verheißungsvolle Erweiterung des musikalischen Spektrums möglich, wenn man das Ganze etwas gepfefferter umsetzen würde - zumal der Sänger in der Lage ist die härter Schiene auch stimmlich leidlich um zu setzten.

Norbert von Fransecky