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Reviews

Die Siffer

Vierundzwanzig


Info

Musikrichtung: hartchorpop

VÖ: 23.02.2018

(Riot77/Calygram)

Gesamtspielzeit: 50:52

Internet:

http://www.diesiffer.de/
http://www.roughandraw.de/

Aus Marbach am Neckar stammt die Band Die Siffer. „Siffer“? Warum dieser Name? Mir fällt da eigentlich nur das ein, was wir als Jugendliche mit „herumsiffen“ oder „versifft“ in Verbindung brachten, etwas verdrecken lassen oder verdreckt sein. Offiziell soll es sich jedoch bei einem Siffer um eine Person, die nichts macht, und nur herumhängt, handeln. Nun, das kann hier nicht zutreffen, denn Die Siffer machen seit 1994 Musik, mit dem Ziel, Deutsch-Punk zu spielen. Das, was ich auf ihrem achten Album, Vierundzwanzig höre, hat jedoch wohl mittlerweile eine Dosis Pop dazubekommen. Eigentlich, und das fällt auf, klingt die Band mitunter wie “Die Ärzte“. Warum Vierundzwanzig? Vielleicht soll es ja eine Anspielung auf das vierundzwanzigjährige Jubiläum ihrer Existenz sein?

Das heißt auch, dass die Jungs nicht mehr ganz so jung sind wie in ihren Sturm- und Drangtagen, aber die frühe Jugendlichkeit will man offensichtlich nicht ad acta legen, sowohl musikalisch als auch textlich, nachzuvollziehen in den im Booklet abgedruckten Ausführungen zu den einzelnen Songs, Textauszüge sind es… “60Nein“, ist das nun eine Abrechnung mit den Sixties oder eine Huldigung jenes Jahrzehnts, oder geht es nur um das Jahr 1969? Nun, man zitiert “Smoke On The Water“ im Text und „wagt“ sich gar in die Seventies vor.

Wie dem auch sei, insgesamt können sie es schließlich, punkig losrocken, auf rockigem Fundament, mit Harmonien, die Pop-geprägt sind. Grundsätzlich also eine interessante und unterhaltsame Angelegenheit, die vor allem auch Spaß macht, allein die Musik animiert dazu, nicht unbedingt als Trauerkloß in der Ecke sitzen bleiben zu wollen. Musikalisch ist das alles basisnah, munter gespielt ohne Schnickschnack und Schnörkel. Deutsch-Punk? Nun, Energie und Drive des Punk sind mitunter noch vorhanden, aber die Frechheit und Unverfrorenheit dieser Bewegung ist nicht mehr vorrangig geblieben. Songs wie “Jennifer Hart“ schreiten dann auch in eine leichte Hard-Rock-Richtung, so vernehme ich gar Anklänge an entsprechende Songs der irischen Band Thin Lizzy. Hat man die Hände also bereits ein wenig ausgestreckt, dem alten Punk-Image langsam zu entfliehen und über die Nutzung anderer Elemente so langsam in eine „altersgemäße“ Richtung zu schwenken?

Was bleibt, ist nach dem Durchlauf der siebzehn Songs, nicht etwa der unbedingte Drang nach der Repeat-Taste, sondern das schale Gefühl, dass die Musik letztlich so beeindruckend nicht geworden ist, und bis auf einige Ausnahmen, wie das lustig schunkelnde “Immervoll“, durchgehend eintönig, aber immerhin bleibt ein gewisser Unterhaltungsfaktor, nicht mehr und nicht weniger.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 60nein
2 Alarm
3 Alte Hütte
4 Jennifer Hart
5 Immervoll
6 Lottoschein
7 Gerade kennengelernt
8 Google mich
9 Damals
10 Vier Rollen für ein Halleluja
11 Gin Tronic
12 Gutelaunesong
13 Tatort
14 Lorem Ipsum
15 Alles möglich
16 Seehasenrogen
17 Vorbei

Besetzung

Wolfram “G.Ram“ Berner (Bass, Gitarre)
Christoph “Kiko“ Neumeyer (Gitarre, Gesang)
Fabian “Fab“ Friedl (Schlagzeug, Gesang)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger