Reviews

Wilkes Booth

Blows u away

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 1996 (Snow Rock Records) Gesamtspielzeit: 34:53 Internet: http://www.wilkesboth.com

Ich habe Dave Wilkes Booth vor einiger Zeit in einem Uriah Heep Forum kennen gelernt und erfahren, dass er bereits einige CDs veröffentlicht hat. Er hat sie mir nun zugeschickt und ich werde sie in einer vierteiligen Serie in unseren Mai- bis August-Ausgaben besprechen.

Heep-Fans, denen bei dieser Vorbemerkung der Sabber im Mund zusammen gelaufen ist, sollte einen Gang zurückschalten. Mit den Briten hat das, was uns Wilkes Booth hier liefern, so gut wie gar nichts zu tun. Es ist amerikanisch geprägter Heavy Metal mit jeweils einer Prise Thrash und Glam.

Die Fantasien von Herrn Booth scheinen teilweise doch recht (spät)pubertär zu sein. Ich denke, das wird auf folgenden Alben noch deutlicher. Aber eine Ahnung, wer hier was away blowt, lässt schon das Intro des Openers wach werden. Das weibliche Gestöhne lässt keinen Zweifel, woher es kommt, dass „She cries at Night“. Eine Textbeilage gibt es nicht, aber wenn man sich alleine die Titel einmal vorurteilsbelastet durchliest, ist die grobe Richtung deutlich.

Das Ganze wird mit solidem Heavy Metal serviert, manchmal eher groovend, manchmal etwas atemlos und selten so simpel repetitiv wie der sich ständig wiederholende Ttielsong. Highlights sind das packende „State of Confusion“, geiler Power Rock mit Eiern und starken Gitarren, und das Scorpions-artig mit Talk Box arbeitende „Bring ‘em on“.

Okay, man hat musikhistorisch keine große Lücke in der Sammlung, wenn Blows u away fehlt, aber das würde auch für einige Scheiben großer Acts gelten, wenn die nicht eben von diesen großen Acts stammen würden.

Norbert von Fransecky