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Marcia Ball

Shine Bright

Info Musikrichtung: Blues VÖ: 20.04.2018 (Alligator Records) Gesamtspielzeit: 42:21 Internet: http://www.marciaball.com/ https://www.alligator.com/ https://www.in-akustik.de/

Ach ja, Marcia Ball, die am 20.März 1949 in Texas geborene Blues-Sängerin und –Pianistin bringe ich gleich damit in Verbindung, dass ich mir 1988 meine letzte LP kaufte, und das war “Soulful Dress“, eben von dieser Dame. Nach “The Tattoed Lady And The Alligator Man” aus 2014 habe ich also nun wieder eine CD der Dame im Player. Und eigentlich hat sich in den vier Jahren gar nicht viel geändert. Wie auch die vorherige Platte, wird die Musik von Elementen des typischen Lousiana Blues, Musik aus New Orleans, mit starker Anlehnung an Professor Longhair, Swamp Blues, Zydeco und Boogie Woogie bestimmt.

Die Stimme der Protagonistin ist noch immer von dieser gewissen Rauheit geprägt, ihr Vortrag ist druckvoll und mit diesem Quäntchen Blue Eyed Soul versehen, und das kraftvolle Pianospiel ist noch immer eines der Markenzeichen. Stilistisch geben sich verschiedene Ausprägungen die Klinke in die Hand. Startet die Platte mit einem funky Groove, so sind wir nachfolgend unterwegs im New Orleans eines Professor Longhair, oder befinden uns in bluesigen Gefilden, wie sie auch in Chicago oder an der Westcoast tönen könnten. Mit exotischer Perkussion schunkelt die Musik in Richtung Karibik, oder satte Gospelklänge verwöhnen die Seele, hier möchte ich das ergreifende “What Would I Do Without You“ hervorheben. Ähnlich emotional ist die Ballade “World Full Of Love“, und so geben sich mannigfaltige Stimmungen ein Stelldichein, herrlich rockt es trocken mit “Too Much For Me“, das könnte ein Hit gewesen sein für die Band Rockpile, und Marcia hämmert dazu gekonnt in das Klavier.

Damit man auch gar nicht zur Ruhe kommt, werden wir verabschiedet mit einem stampfend-shuffelnden Zydeco, “Take A Little Louisiana“, herrlich, das verlangt nach mehr. Alligator Records hat mit dieser Dame einen guten Fang gemacht, denn sie hält die guten alten Musiktraditionen aufrecht und trägt die Fahne unverdrossen weiter.

Wolfgang Giese