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Äl Jawala

Lovers

Info Musikrichtung: Latino / Balkan / Elektro-Pop / Reggae VÖ: 06.04.2018 (Jawa / Soulfire / Galileo / Kontor new Media) Gesamtspielzeit: 46:31 Internet: http://www.jawala.de

Äl Jawala macht in der guten Dreiviertelstunde von Lovers drei so deutliche stilistische Schnitte, dass man den Eindruck bekommen kann, hier läge eine Spilt-CD vor, auf der drei Bands je drei Stücke liefern. Dazu kommt dann noch ein fast lupenreiner leichter Reggae als Rausschmeißer.

Nennen wir die erste Truppe mal die Zyklop Surfers, obwohl das Ganze mit Surf-Sounds nun wirklich nichts zu tun hat. Hier haben wir es mit der urbansten Truppe des Albums zu tun. „Lovers“ ist ein stranger, aber packender Elektro-Pop Song, der gut in die Beine geht, aber nicht auf Beats sondern auf Groove setzt und sich zudem noch mit einem Didgeridoo schmückt. Schön verspielt also, statt Disco-Monotonie. Leider fasert das Stück zum Ende etwas aus.
„Zyklop Surfers“ ist dann ein sehr direkter Elektro-Disco Hammer. „Rooftop“ wird wieder etwas schräger, kommt mit viel Fun in den Backen und sorgt dafür, dass der Elektro-Beat Charakter so erhalten bleibt, dass er zu keinem Zeitpunkt synthetisch wirkt.

Nennen wir die zweite Truppe etwas tröstend die Shooting Stars, gerade weil sie das in diesem Umfeld nicht sind. Ihr Latino-Pop ist etwas zu brav und packt lange nicht so, wie die ersten drei Tracks. „Road to Cilvilization“ kommt etwas nervend und „Shooting Stars” zerstört die entspannte Latin-Atmosphäre mit seinem hektischen Ansatz.

Truppe drei, von mir aus Cigani Stardust, haben den Balkan im Blut – und das kommt in der Regel gut. Das Beat-lastig endende „Cigani Stardust“ wird deutlich zu lang gezogen. Dafür verschafft ein röhrendes Saxophon dem melodischen „Mama mea“ ordentlich Druck und macht es zum Highlight des dritten Drittels, das von dem folkigen „Alien Boy“ angeschlossen wird.

Ein schönes abwechslungsreiches Album, bei dem wenig Langeweile aufkommt, und bei dem das Tanzbein reichlich zu tun bekommt.

Norbert von Fransecky