Reviews
In the Name of Love (U2 Tribute)
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 27.01.2004 (Sparrow / EMI / Gerth) Gesamtspielzeit: 56:32 Internet: http://www.inthenameoflovecd.com |
Tribut-Alben sind immer eine zwiespältige Sache. Entweder versuchen die beteiligten Künstler die Werke ihrer Helden im Maßstab 1:1 zu kopieren. Dann hat man zwar eine Art Best of seiner Lieblinge in der Hand, fragt sich aber schnell nach dem Sinn der Sache. Wagt der Tribut dagegen eigene Interpretationen der Klassiker, gibt es schnell Prügel, weil man ihm eine Art Heiligenschändung vorwirft.
Letzteres ist bei In the Name of Love nur einmal der Fall. Die Grits verwandeln “With or without you „ in eine eigenwillige HipHop-Klamotte und zersägen das Stück erwartungsgemäß. Das gerappte Zeux paßt überhaupt nicht und die gesungenen Vocals von Gastsängerin Jadyn Maria sind extrem schwach.
Insgesamt ist In the Name of Love also ein typischer Fall für die Sinnfrage, zumal die Kopien fast durchgehend Qualitätseinbußen gegenüber dem Original zu verzeichnen haben. Die Intensität und Ausdrucksstärke von Irlands Finest wird natürlich nur stellenweise erreicht.
Spitzenvertreter sind dabei die eröffnenden Pillar. Selbst die Vocals sind sehr nah am Original. Die Gitarren werden etwas härter angesetzt; der Instrumentalteil dafür ruhiger interpretiert. Genau andersherum gehen Delirious? vor. Ihre Version von “Pride (in the Name of Love)“ ist selbst im Detail gut nach gespielt, versieht die Hymne zu Ehren Martin Luther Kings aber mit dem Weichzeichner. Außerdem empfehlenswert, die beiden Tracks am Schluss, die nur leichte Einbußen an Ausdrucksstärke zu verzeichnen haben und im Fall von “When Love comes to Town“ noch einen Schuss Südstaatenakzent beimischen. Zwiespältig, aber nicht uninteressant, ist Nicholle Nordmen, deren sanfte Stimme zwar etwas dünn kommt, aber einen eigenen Esprit und Charakter hat, der - vielleicht weil es eine weibliche Stimme ist - auch nicht gleich zum Vergleich mit Bono herausfordert.
Negativbeispiel sind die sehr dünne Interpretation von Sixpence non the richer und “Gloria“, bei dem die von mir sonst sehr geschätzten Audio Adrenaline mit einem ziemlich stumpfen Schlagzeug nerven.
Bleibt noch zu erwähnen, dass alle Bands aus dem christlichen Lager stammen, was bei einem U2-Tribut ja nicht erstaunt und sich bei der Beteiligung des Labels Sparrow und des Vertriebs Gerth ja fast von selbst versteht.
Ein zusätzlicher Kaufanreiz besteht darin, dass 1 € pro verkaufter CD an ein AIDS-Hilfe-Projekt von World Vision in Sambia geht.
Trackliste
1 | Pillar - Sunday bloody Sunday | 4:05 |
2 | Sanctus - real Beautiful Day | 4:21 |
3 | Starfield - 40 | 3:52 |
4 | Sixpence non the richer - Love is Blindness | 3:25 |
5 | Audio Adrenaline - Gloria | 4:47 |
6 | Nicholle Nordeman - Grace | 5:20 |
7 | Jars of Clay - All I want is you | 3:55 |
8 | Toby Mac - Mysterious Ways | 3:59 |
9 | Delirious? - Pride (in the Name of Love) | 3:50 |
10 | Tait - One | 4:53 |
11 | Grits - With or without you (feat. Jadyn Maria) | 4:21 |
12 | Todd Agnew - When Love comes to Town | 4:06 |
13 | Chris Tomlin - Where the Streets have no Name | 5:39 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |