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Mary Chapin Carpenter

Sometimes Just The Sky

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter VÖ: 30.03.2018 (Lambent Light/Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 61:21 Internet: https://marychapin-carpenter.squarespace.com/ http://www.thirtytigers.com/ http://oktoberpromotion.com/

Mary Chapin Carpentersollte eigentlich ganz oben auf dem Erfolgstreppchen stehen, nicht nur, weil sie mit ihrem neuen Album, Sometimes Just The Sky, erneut ein Werk abgeliefert hat, das man mithin einst als Klassiker einstufen könnte. Dabei sind es, bis auf einen Song, gar keine neuen Titel. Mary stellt eine Reihe Stücke vor, die ihm Laufe ihrer Karriere entstanden sind.

Ihre nun bereits dreißig Jahre andauernde Karriere startete die am 21. Februar 1958 in Princeton, New Jersey, geborene Singer/Songwriterin 1987 mit ihrem Debüt-Album “Hometown Girl“. Damals war ihre Musik noch stark vom Country-Umfeld geprägt, mit allerdings stark folkiger Ausrichtung. Nun, etliche Platten später nun diese Rückschau, die grundsätzlich sehr melancholisch, sehr ruhig, sehr entspannt und irgendwie „gemütlich“ erscheint. Weniger „gemütlich“ wirkt die mittlerweile in Ehren gereifte Stimme der Protagonistin, mit sehr dunklem Timbre bringt sie allerdings große Emotionen gekonnt und glaubhaft zu Gehör.

Zwölf Songs aus zwölf Studioalben plus ein neuer, der Titelsong, bieten keine bloße Greatest-Hits-Show, sondern eine eigenständige Platte. Schade, dass einige meiner früheren Lieblingstitel nicht vorhanden sind, aber die wirklich repräsentative Auswahl entschädigt dafür mehr als genug. Denn die Neuinterpretationen haben meistens die Intensität des Ausdrucks noch vertieft und ich denke, gerade diese tiefe Ruhe, die von der Musik ausgeht, ist auch die Stärke dieser Rückschau, seien es Assoziationen an die Musik von The Band, seien es tieftraurig wirkende Passagen, die durch die Hinzuziehung von Streichern erzeugt wurden oder das gelegentliche Gefühl, in Watte gepackt zu sein. Ja, es ist ganz einfach schön, dieser Musik zu lauschen, und auch der Titelsong zum Schluss als neuer Song zielt in eine Richtung, die für zukünftige Produktion wünschenswert wäre.

Wolfgang Giese