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Ann-Margret

And Here She Is, plus The Vivacious One

Info Musikrichtung: Unterhaltungsmusik/Pop VÖ: 23.03.2018('61/'62) Jackpot Records (RCA Victor) Gesamtspielzeit: 76:43 Internet: http://www.ann-margret.com/ https://www.in-akustik.de/de/

Ann-Margret, die Dame aus Schweden, wo sie am 28.April 1941 als Ann-Margret Olsson geboren wurde, kenne ich eigentlich eher als Schauspielerin, so spielte sie unter anderem auch mit Elvis Presley in dem Film „Tolle Nächte in Las Vegas“. Auch in der Verfilmung der Rockoper „Tommy“ war sie zu sehen. Insofern begleiteten sich Film und Musik im Laufe ihrer Karriere.

Ihre Sangeslaufbahn startete im Jahre 1961, und das Debütalbum aus jenem Jahr ist auf dieser Kompilation dabei, And Here She Is, gekoppelt mit The Vivacious One aus dem Folgejahr. Während die erste Platte Marty Paich als Arrangeur und Dirigenten aufweist, wird die zweite von einem Orchester unter der Leitung von H.B. Barnum und Bob Florenz begleitet. Die Arrangements der ersten Veröffentlichung sind sehr am Big Band- und Unterhaltungs-Jazz jener Tage orientiert, dabei ist Ann-Margret gar keine typische Jazzsängerin, und so klingt sie am besten in den Balladen, die teils mit Streichern überladen sind, weil hier muss sie nicht unbedingt swingen, sondern kann emotional mit ihrer durchaus geschulten Stimme Gefühl ausfahren. Dabei wirkt die Dame bisweilen so lasziv, dass das gut in die spätere Vermarktung als Vamp passte. Was bleibt, ist ein gewisser Widerspruch, aber nichtsdestotrotz, hochwertige Musik mit gekonnten Arrangements, feine Unterhaltungsmusik eben.

The Vivacious One geht da konsequenterweise in eine andere Richtung, hier wird das zu Popmusik, hier swingt gar nichts mehr in die Richtung, die an Jazz gemahnen könnte, hier schlägt der Drummer klare Pop-Rhythmen, der Gesang ist angepasst an die amerikanische Schlagerwelt, “Make Love To Me” entlockt der Sängerin auch ein frivoles “Closer, closer“…, und es rockt gar mit dem Song “The Rock And Roll Waltz“. Gleichwohl eine interessante Darstellung der Musikszene der sechziger Jahre mit diesen beiden gegensätzlichen Platten.

Wolfgang Giese