Reviews
Eight
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 16.03.2018 (Golden Robot Records / Soulfood Music) Gesamtspielzeit: 40:49h Internet: https://www.littlecaesar.net |
Das letzte Studioalbum „American Dream“ liegt satte sechs Jahre zurück. Angestaubt oder gar eingerostet klingt die aktuelle Scheibe jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil! Richtig lässig eröffnet ein famoses Riff das Stück „21 Again“. Und der Groove hat mich sofort im Griff, der Rhythmus sitzt. Der Sound ist sauber und klar abgemischt und klingt so, als wenn die Jungs die Scheibe direkt nebenan im Proberaum aufgenommen haben. Zumindest kommt bei mir gleich ein gewisses Live-Feeling rüber. Sänger Ron Young wird gesanglich von Bassist Pharoah Barrett unterstützt, was mich mehr als einmal an Aerosmith erinnert.
Texte liegen leider keine bei, aber etliche humorige Einschübe sind drin. Wenn etwa beim Song „Vegas“ die Zeile „too stupid for Vegas, too ugly for Hollywood“ ertönt weiß man, dass man es hier keinesfalls mit humorlosen Zeitgenossen zu tun hat. Ein leichter Südstaaten-Einschlag ist mehr als einmal zu erkennen. Am deutlichsten wird dies bei „Crushed Velvet“. Hier tönt eine lässige Slide-Gitarre, die beiden Background-Sängerinnen lassen das Stück sehr authentisch klingen. Bei „Good Times“ ist der Name Programm. Man stelle sich folgende Szene vor: Die Arbeitswoche ist vorbei, man setzt sich ins Auto oder aufs Motorrad und düst nach Hause. Dafür oder für ein zünftiges Biker-Treffen oder Open-Air ist „Good Times“ der perfekte Soundtrack!
Zwei Halbballaden haben sich auch auf den Silberling geschlichen. Bei „Time Enough For That“ tönt sogar noch eine geschmackvolle Hammond-Orgel im Hintergrund. Das zweite softere Stück „Morning“ ist auch so ein Kandidat. Mein Appell an die Rock-Sender im Lande: Spielt doch mal das eine oder andere Stück davon! „Another Fine Mess“ versprüht einen gewissen Kneipen-Charme und erinnert mich stark an die Quireboys. Die raue, gefühlvolle Stimme von Frontröhre Ron Young versprüht einen einzigartigen Charme, dem man sich keinesfalls entziehen kann.
Die Truppe versteht ihr Handwerk und liefert ein solides, toll klingendes Album ab. Das Teil macht gute Laune, klingt frisch und macht Lust auf mehr. Wäre schön, wenn die Amis sich über die bereits bestätigten Tourdaten hinaus noch ein bisschen öfter in deutschen Clubs sehen lassen. Bei Ticketpreisen um die 20 Euro ein wirkliches Schnäppchen! Da könnte man theoretisch neunmal dorthin, als einmal zu den Rolling Stones nach Stuttgart gehen – da kostet die Karte 180 Euro aufwärts! Mehr Rock'n'Roll für weniger Geld gibt es definitiv bei Little Caesar.
Hier die bereits bestätigten Tourdaten:
19.5.18: Fürth - New Orleans Festival
23.5.18: Krefeld - Kulturrampe
24.5.18: Frankfurt - Nachtleben
29.5.18: Bordesholm - Albatross
5.6.18: Bremen - Meisenfrei
Stefan Graßl
Trackliste
1 | 21 Again |
2 | Mama Tried |
3 | Vegas |
4 | Crushed Velvet |
5 | Good Times |
6 | Time Enough For That |
7 | Straight Shooter |
8 | Another Fine Mess |
9 | Morning |
10 | That’s Alright |
Besetzung
Loren Molinare: guitar
Mark Tremalgia: guitar
Pharoah Barrett: bass, vocals
Tom Morris: drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |