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Marcus Watta

Psalm

Info Musikrichtung: Songwriter VÖ: 10.03.2005 (Gerth) Gesamtspielzeit: 55:45 Internet: http://www.marcus-watta.de

Markus Watta singt Psalmen, eigene Psalmen. Und wie er das macht ist eigentlich gar nicht unsympathisch. Sanft, eher zurückhaltend - mehr nachdenklich, als steil Glaubenswahrheiten postulierend. Aber die Zurückhaltung geht bei ihm oft so weit, dass seine ganze Darbietung in Blässe entschwindet.

Dabei beginnt Psalm ausgesprochen viel versprechend. “Dann such ich dich“ passt sich ins ruhige Gesamtkonzept ein, trabt aber recht flott und munter durch die Botanik und liefert mit leichten Country-Anklängen ausgesprochen positive Vibes. Doch bereits beim folgenden Titel tritt sehr deutlich eins der großen Probleme von Watta an den Tag. Die Stimme ist viel zu dünn, um den erwünschten Ausdruck rüber zu bringen; eine Beobachtung, die sich im Laufe des Albums leider wiederholt und bei Stücken wie “Vater-Mutter-Land“ auf die Spitze getrieben wird. Zart und behutsam will der fromme Poet seine Gedanken präsentieren. Aber dabei wird er so zart, dass Melodie und Stimme praktisch gar nicht mehr vorhanden sind.

Viel zu selten wird dieser Eindruck durchbrochen. Eines der positiveren Beispiele nennt sich “Komm zu der Quelle“. Die befindet sich offenbar auf Jamaika. Das würde die Reggae-Rhythmen erklären, die so vorsichtig eingesetzt werden, dass Wattas Identität zu keiner Sekunde in Frage gestellt wird. Aber zusammen mit den leicht(!) verzerrten Gitarren entsteht einer der interessanteren Songs.

Man wünscht Herrn Watta ein wenig mehr Mut zu derartigen Experimenten. So wäre es mir lieber gewesen, er hätte es bei einer EP belassen. Häufig werde ich mir Psalm sicher nicht am Stück anhören.

Norbert von Fransecky