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Reviews

Subway Jazz Orchestra/Tobias Wember

Richbeck Suite


Info

Musikrichtung: Big Band Jazz/Fusion

VÖ: 09.02.2018

(Floatmusic)

Gesamtspielzeit: 34:22

Internet:

http://www.jazz-im-subway.com/
http://www.janningtrumann.com/subway-jazz-orchestra/
http://www.uk-musikpromotion.de/profil.html

Die letzten beiden Veröffentlichungen dieser Band aus Köln, “Primal Scream” und “ State Of Mind“, hatte ich hoch gelobt ob ihres hohen Grades an Spannung, Innovation und Individualität eines perfekt arrangierten Klangkörpers einer Big Band, die viel Frische in das Genre brachte.

Der Posaunist Tobias Wember hat eine neue Suite komponiert, die Richbeck Suite. Der Komponist soll von Minimal Music inspiriert worden sein, so wie auf der Webseite berichtet wird, und darin, ausgehend von minimalistischen Kompositionsideen, repetitive, sich konstant wandelnde Klangfla&#776;chen, die eigens auf den Ensemble-Sound und die Solisten des Subway Jazz Orchestra zugeschnitten wurden, verarbeitet haben. Im “Opening“ findet so eine sich langsam steigernde orchestrale Fülle statt, ein stiller Beginn nimmt auf seinem Weg durch die Eröffnungsnummer immer mehr Eindrücke mit und entfaltet reichliche Nuancen, ohne jedoch völlig auszubrechen, immer wieder wird zurückgenommen und neu aufgebaut, so dass eine stetige Spannung in der Luft liegt. Noch ist kein Solo eines Einzelnen zu hören, wir müssen bis zum “Interlude“ warten und auf den Flügelhornisten Maik Krahl. Ansonsten scheint die Ausprägung der Suite hinsichtlich einer Steigerung zu einem Höhepunkt hier an dieser Stelle jedoch noch in Wartestellung zu verharren, denn wir hören eine zarte breite Klangfläche, die sich verträumt dahinzieht.

Erst mit “Conflict“ wird ein wenig Fahrt aufgenommen, der Solist ist am Tenor-Saxofon Stefan Karl Schmid. Ein repetitives Thema mit ganz locker und leicht schwebendem Hintergrund zeigt erneut eine perfekte Verschmelzung von Tradition und neuen Kompositionsideen, letztere durch interessante Unterbrechungen und Veränderungen zum Tragen kommend. Strukturen werden sanft aufgebrochen, ohne in freie Sphären zu entweichen, stets findet eine Bündelung der Elemente statt, und hierbei wünschte ich mir dann doch ab und zu einen Ausbruch aus dem Kompositions-Schema. Hier kann “Seasoned Traveler“ vielleicht Abhilfe schaffen, denn mit den Solisten Janning Trumann an der Posaune, Thomas Sauerborn am Schlagzeug und Sebastian Scobel am Piano wird durch diese bei diesem Teil der Suite doch ein wenig mehr Freiheit geboten. So ist dieser Teil für mich das Kernstück der Suite, bis “Ending/Reprise“ letztlich nur noch den Abschiedsgruß darstellt.

Positiv sind für mich die perfekt abgelieferte Umsetzung der Kompositionsidee und die Disziplin des Klangkörpers, was mir fehlt, ist eine Art größerer freiheitlicher Ausdehnung, etwa des Gitarristen Philipp Brämsweg, der mir auf “State Of Mind“ noch so positiv aufgefallen war.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Opening (8:45)
2 Interlude (4:44)
3 The Conflict (7:50)
4 Seasoned Traveller (10:44)
5 Ending/Reprise (2:18)

Besetzung

Tobias Wember (conductor, composition, arrangements)
Malte Dürrschnabel, Johannes Ludwig, Stefan Karl Schmid, Jens Böckamp, Heiko Bidmon (reeds)
Janning Trumann, Günter Bollmann, Tim Hepburn, Robert Hedemann (trombones)
Matthias Schwengler, Christian Mehler, Maik Krahl, Lennart Schnitzler (trumpets)
Philipp Bramswig (guitar)
Sebastian Scobel (piano)
David Helm (bass)
Thomas Sauerborn (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger