Reviews
The Art Of Forgetting
Info
Musikrichtung:
Gaelic Americana
VÖ: 26.01.2018 (Riverboat Records/World Music Network) Gesamtspielzeit: 54:43 Internet: http://www.kyleannecarey.com/ http://www.hemifran.com/index.html https://www.worldmusic.net/ |
Kyle Carey stammt aus New Hampshire, und sie spielt Musik, die man mit “Gaelic Americana” nicht unzutreffend bezeichnet hat. Ihre Synthese aus keltischen Einflüssen und Traditionen der Appalachen, mithin eine Summe der Musik der Alten und der Neuen Welt, ist auch auf dieser, ihrer dritten Langspielplatte, The Art Of Forgetting, vollends gelungen.
Auch diese Platte entstand im Rahmen eines Kickstarter-Projekts, so wie die letzte Platte aus 2015, “North Star“. Auf The Art Of Forgetting sind es einige großartige Musiker, die das Projekt professionell mitgestaltet haben, unter ihnen der in Louisiana, wo die Musik auch eingespielt wurde, ansässige Sam Broussard, dann Ron Janssen aus den Niederlanden, aus Irland Mike McGoldrick, aus Nashville Kai Welch, und aus North Carolina Rhiannon Giddens, sowie ein Mann, den ich in seinen jungen Jahren einst als Bandmitglied der Battlefield Band genießen durfte ob seines sehr virtuosen Spiels auf der Fiddle – John McCusker. Alle zusammen haben ein wunderschönes Produkt entstehen lassen, das erneut voller Melodik und Harmonie sprüht.
Neben dem offensichtlich stark keltischem Einschlag sind es darüber hinaus gewisse Nuancen, die so manch‘ einem guten Song noch das i-Tüpfelchen aufsetzen, bei “Sios Dhan an Abhainn“ ist es zum Beispiel der Einsatz der Trompete. Ein anderer gälischer Song, “Siubhail à Rùin“, leicht und dezent swingend vorgetragen, ist auch mit Trompete ausgeschmückt worden. Gut gemacht ist auch der kurze Cajun-Einfluss am Schluss des letzten Songs. Ganz wunderschön und zart-melancholisch ist “Opal Grey“ gelungen, herrlich, wie der Drummer gefühlvoll mit den Becken spielt, und – klar – die Fiddle und Mike McGoldrick an der Flöte führen uns behutsam in eine irische Atmosphäre mit ihrem einfühlsamen Spiel, das ist einer meiner Favoriten unter den Songs. “Tell Me Love“, stilistisch eher in den Appalachen angesiedelt, zählt auch zu den sehr gefühlvollen Titeln, letztlich kann man es jedoch keinem der Stücke absprechen, nicht voller leidenschaftlicher Emotion zu sein, denn die ganze Platte ist durchgehend hervorragend gelungen.
Trackliste
2 Siubhail à Rùin (3:45)
3 Come Back to Me (4:42)
4 Opal Grey (5:15)
5 Tell Me Love (5:02)
6 Sweet Damnation (5:47)
7 Tillie Sage (4:21)
8 Sios Dhan an Abhainn (4:43)
9 For Your Journey (2:04)
10 Evelyna (4:44)
11 Puirt à Beul (4:17)
12 Trouble In The Fields (4:49)
Besetzung
Rhiannon Giddens (backing vocals)
Sam Broussard (guitar)
Liz Simmons (backing vocals)
John McCusker (fiddle)
Mike McGoldrick (flute)
James MacKintosh (percussion)
Ron Janssen (octave mandolin)
Dirk Powell (bass, fiddle, mandolin, guitar, backing vocals, accordion, banjo, piano)
Gillebrìde Mac IlleMhaoil (backing vocals)
Kai Welch (trumpet)
Josh Scalf (trombone)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |