····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Kai Winding

Solo + Kai Olé


Info

Musikrichtung: Jazz / Unterhaltungsmusik

VÖ: 26.01.2018 ('61/'63)

Phono (Verve)

Gesamtspielzeit: 67:11

Internet:

http://www.in-akustik.de/

Kai Winding, der amerikanische Jazzposaunist, geboren am 18.Mai 1922 in Dänemark, starb am 6.Mai 1983 in New York. Bereits seit 1934 lebte er in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sechs Jahre später begann er, sich dort musikalisch zu etablieren, unter anderem verdiente er sich seine Sporen bei Benny Goodman und Stan Kenton, an den berühmten Aufnahmen von Miles Davis zu “Birth Of The Cool“ war er ebenfalls beteiligt. Nach vielen weiteren rein im Jazz verwurzelten musikalischen Jahren war es seit etwa 1962, dass er mehr jazzorientierte Popmusik einspielte, und so kennt man ihn auch meistens, als Leiter einer Band, die Unterhaltungsmusik spielte.

Auf der vorliegenden CD sind zwei komplette Alben von Winding enthalten, beide zum ersten Mal auf CD veröffentlicht. Solo (Verve V6-8525), aufgenommen 1963, und Kai Olé (Verve V6-8427), aufgenommen 1961. Solo präsentiert den Posaunisten als einziges Horn in Quartett- und Quintett-Formaten, während er bei Kai Olé unterstützt wird von einer größeren Band, arrangiert und geleitet von Al Cohn und dem Posaunisten Billy Byers, eingespielt mit so herausragenden Solisten wie Phil Woods, Clark Terry, Joe Newman. 24 Bit digital remastered und mit einem umfangreichen 16 seitigen Booklet wird das Paket abgerundet mit vielen Information zu den Platten.

Entgegen des Titels von Solo ist dieses natürlich keine reine Solo-Platte, sondern die Posaune ist eben nur das einzige Blasinstrument als Solo-Instrument. In diesem vergleichsweise kleinen Umfeld kann sich Winding logischerweise wesentlich besser entfalten, als auf seinen ansonsten üppig anlegten Arrangements, und kann Kostproben seines vergleichsweise recht rauen Spiels vorzeigen. Gleichwohl ist dieser Jazz bereits recht kommerziell ausgerichtet, allein die Titelauswahl weist darauf hin, und keiner der Songs ist länger als vier Minuten. So manch eine Melodie kommt einem beim Hören bekannt vor, gleich zu Beginn mit "How Are Things in Glocca Morro, dann sind es noch "The Things We Did Last Summer" und "You've Changed“, die ich schnell zuordnen kann. Solo umfasst die Titel 1-11, und die restlichen Songs gehören zu Kai Olé.

Und während bei der ersten Platte noch mehr der Swing im Vordergrund steht, ist es bei der zweiten die durchgehende Perkussion von Willie Rodriguez, die das Album in das Genre Mod-/Latin-Jazz verfrachtet. Mitunter habe ich das Gefühl, inmitten eines Zirkuszelts die Zirkusband aufspielen zu hören, wenn Elefanten einmarschieren oder sonstige artistische Leistungen gezeigt werden. Das zeigt, dass Winding sich stark der kommerziell ausgerichteten Musik zuwandte. Gleichwohl findet das Alles auf hohem musikalischem Niveau statt. Und so verfällt man rasch dazu, in den einen oder anderen Song summend einzustimmen, wie zum Beispiel bei "Besame Mucho" oder bei “Amour“. Auf jeden Fall ist diese Art des Ausflugs in die Gestaltung des Latin-Jazz‘ ein erfreulicher und durchaus eine gute Entdeckung



Wolfgang Giese

Trackliste

1 How Are Things In Glocca Morra?
2 Recardo
3 Playboy’s Theme
4 The Things We Did Last Summer
5 The Sweetest Sounds
6 Hey There
7 I’m Your Bunny Bossa Nova
8 Days Of Wine And Roses
9 You’ve Changed
10 I Believe In You
11 Capricious
12 Hacia El Fin De La Tierra (To The Ends Of The Earth)
13 Amour
14 Them There Ojos (Them There Eyes)
15 Caribe
16 Esto Es Felicidad
17 Manteca
18 Hojas De Otoño (Autumn Leaves)
19 Dansero
20 ¿Qué Pasa?
21 Bésame Mucho
22 Adiós
23 Surrey With The Fringe Arriba

Besetzung

Kai Winding (trombone)
Ross Tompkins (piano - #1-23)
Dick Garcia (guitar - #1-11)
Russell George (bass - #1-11)
Gus Johnson (drums - #1, 2, 4, 6-8, 11)
Tommy Check (drums - #3, 5, 9, 10)
Joe Newman (trumpet - #12-23)
Doc Severinson (trumpet - #12-23)
Jimmy Maxwell (trumpet - #12-23)
Clark Terry (flugelhorn - #12-23)
Billy Byers (second trombone - #12-23)
Phil Woods (alto sax - #12-23)
Tony Studd (bass trombone - #12-23)
George West (bass trombone - #12-23)
Eddie Wasserman (tenor sax & flute - #12-23)
Danny Bank (baritone sax & clarinet - #12-23)
Hal Gaylor (bass - #12-23) or
Milt Hinton (bass - #12-23)
Unknown (drums - #12-23)
Willie Rodriguez (bongo - #12-23)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger