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Choke Cherry Tree
Info
Musikrichtung:
Rock, Alternative Country, Rock’n’Bluegrass
VÖ: 26.01.2018 (New West Records / PIAS) Gesamtspielzeit: 44:47 Internet: http://www.benmillerband.com https://www.facebook.com/benmillerband |
Oh, irgendwie hatte ich die Ben Miller Band noch etwas anders im Ohr. Dabei geht es so schön beschaulich los: Eine ruhige Orgelfläche, sanftes Gitarrenzupfen, einfach ein angenehmer, amerikanischer Folk-Song mit feinen Harmonien. Ja, das kann man sich von einer solch lässigen, vom Bluegrass beeinflussten Band gefallen lassen, die auf ihrem letzten Album mit ihren akustischen, teils selbst zusammen geschraubten Instrumenten so fetzig aufspielte.
Aber da war damals schon mehr drin. Mehr Frische, mehr Rock'n'Roll. Und das lässt in neuer Besetzung (Scott Leeper raus, Rachel Ammons und Bob Lewis rein) so richtig raus. Hinzu kommt noch ein gesunder Experimentierwille und das Ergebnis ist ein Album, das weit über den bekannten Alternative-Country-/Bluesgrass-Sound hinaus geht. Gleich der zweite Track „Akira Kurosawa“ überrascht mit groovigem Sound und einer knarzenden E-Gitarre. Heraus kommt eine Art Garagen-Blues mit maximalen Coolness-Faktor. „One More Time“ funktioniert aber noch ein Stück besser, weil man dem deftigen Fuzz-Sound einen fein hymnischen Refrain mit auf den Weg gab. Lässig. Die vielen Konzerte im Vorprogramm von ZZ Top machen sich spürbar bei „Live Of Crime“ bemerkbar.
Soweit, so gut – die neue Ben Miller Band. Glücklicherweise taucht man aber doch nach wie vor in traditionellere amerikanische Klangwelten ein. Dabei gewinnt der Sound durch den Gesang von Neu-Mitglied Rachael Ammons, die Ben Miller immer wieder stimmlich ergänzt. „Trapeze“, „My Own Good Time“, die Klavierballade „Lighthouse“ – wunderbar entschleunigende, komplett kitschfreie Songs voller feiner Harmonien. Dazu kommt mit „Sketchbook“ noch eine lässige Bluegrass-Nummer und mit „Mississippi Cure“ ein angenehmer Melancholie-Batzen, der das Album hymnisch abschließt.
Choke Cherry Tree ist definitiv anders, aber auch definitiv gut. Vielleicht nicht mehr ganz so speziell wie früher, aber immer noch eine kleine musikalische Ausnahmeerscheinung.
Mario Karl
Trackliste
1 | Nothing Gets Me Down | 3:40 |
2 | Akira Kurosawa | 3:04 |
3 | One More Time | 3:25 |
4 | Big Boy | 3:03 |
5 | Trapeze | 4:26 |
6 | Lighthouse | 4:34 |
7 | Redwing Blackbird | 4:15 |
8 | Life Of Crime | 3:20 |
9 | Sketchbook | 3:29 |
10 | My Own Good Time | 5:24 |
11 | Mississippi Cure | 6:07 |
Besetzung
Doug Dicharry (Waschbottich-Bass, Schlagzeug)
Rachel Ammons (Geige, Cello, Gitarre, Banjo, Gesang)
Bob Lewis (Gitarre, Mundharmonika, Schlagzeug, Waschbrett, Gesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |