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Reviews

Grobschnitt

Jumbo (Black & White Vinyl-Serie)


Info

Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 08.12.2017 (1975)

(Brain / Universal)

Gesamtspielzeit: 73:42

Internet:

http://www.grobschnitt.rocks

Black & White Review-Serie, Folge 4: Jumbo



Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ist die Black & White Vinyl-Serie von Grobschnitt in die zweite Runde gegangen. Zwei Tage nach Nikolaus sind die englische Version von Jumbo, Rockpommel‘s Land, Solar Music Live und Merry-go-round in die Läden gekommen. Und so viel sei schon vorab gesagt. Keine einzige dieser Scheiben ist ein Missgriff! Somit gibt es hier die ideale Möglichkeiten die so in Mode gekommenen Weihnachtsgeschenk-Gutscheine in klingende „Münze“ umzusetzen.

Wir werden uns aber Zeit nehmen und uns – wie Ihr es von uns gewohnt seid - genüsslich mit jedem einzelnen Album beschäftigen, sie in den kommenden Ausgaben nach und nach besprechen und den 4-er Block nicht – wie manch anderes Magazin – in einem Wisch abservieren.

Das Album Jumbo ist ein besonderer Fall, da es bei uns schon zwei Mal besprochen wurde. Gerade erst war im vergangenen November die deutsche Version als drittes Album der Black & White Vinyl-Serie an der Reihe und bereits 2009 waren einige Grobschnitt-Alben auf CD wieder veröffentlicht worden – darunter auch eine, die sowohl die deutsche, als auch die englische Version des Albums enthielt.

Zur Musik ist hier nichts Neues zu sagen. Es handelt sich bei Jumbo um eins der Top-Alben der Hagener Krautrock-Legende. Die Aufmachung ist Top. Das Original-Album kommt in schwarzem, die Bonus-LP in weißem 180g Vinyl. Die Scheiben stecken in gefütterten Innenhüllen. Es gibt zwei vierseitige Einleger. Der eine enthält ein ganzseitiges Bandfoto und die Texte der Original-LP; der andere diverse Fotos, Linernotes und historische Zeitungsartikel. Ein Download-Code liegt bei. Wie bei den Vorgängern ist das Gatefold etwas knapp bemessen. Man bekommt die LPs nur mit Schwierigkeiten wieder in die Hülle. Tipp: Nicht mit Schieben nachhelfen (Dann zerknittern die Innenhüllen schnell.), sondern die Hülle senkrecht stellen und das Innencover langsam hineinrutschen lassen.

Auf den ersten Blick hat man den Eindruck, dass man der englischen Version fast dieselbe Bonus-LP, wie der deutschen beigelegt hat, denn bis auf den letzten Track ist die Tracklist identisch. Aber schon die leichten Differenzen in der Spielzeit weisen darauf hin, dass hier zwar die gleichen Titel verwendet wurden, aber Aufnahmen von unterschiedlichen Konzerten. Der Opener „Vater Schmidt" ist wesentlich bootlegiger als die anderen Live-Aufnahmen der Black & White Vinyl-Serie, was sich hier von der Atmosphäre her aber eher positiv auswirkt. Am spannendsten ist so „The A.F. Song Lünen“, eine schöne Instrumentalimprovisation, die sich nicht vor den regulären Songs zu verstecken braucht, und von Wolfgang Jäger mit einem Bass-Part eingeleitet wird, der sich sehr deutlich von Kraans „Nam Nam“ hat inspirieren lassen.

Darüber hinaus lohnt es sich durchaus, die englische neben die deutsche Version in den Schrank zu stellen. Der kauzige Humor, der sich in den Texten ausdrückt, geht dabei zwar zumindest zum Teil verloren. Dafür kommt die Klasse dieser virtuos und phantasievoll progressiv aufspielenden Band aber deutlich ungestörter zum Ausdruck.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Seite A
1 Jupp (0:11)
2 The Excursion of Father Smith (9:37)
3 The Clown (6:44)
Seite B
1 Dream and Reality (5:25)
2 Sunny Sunday's Sunset (11:28)
3 Auf Wiedersehen (0:52)

Bonus LP (live)
Seite C
1 Vater Schmidt / Father Smith (11:00)
2 The Clown (7:16)
Seite D
1 Sunny Sunday's Sunset (12:10)
2 The A.F. Song Lünen (8:59)

Besetzung

Joachim H. Ehrig aka Eroc (Dr, Perc, Electronics, Voc)
Gerd Otto Kühn aka Lupo (Lead Git)
Volker Kahrs aka Mist (Keys)
Wolfgang Jäger aka Hunter (B)
Stefan Danielak aka Wildschwein (Voc, Git)

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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger