Reviews
Rosy Rosy
Info
Musikrichtung:
Deutscher Wave
VÖ: 28.07.2017 (1981) (Ahorn / Sireena / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 43:05 |
Die Punkte standen schon unter der Review, als ich im Booklet las: „Rosy Rosy hat eine Platte aufgenommen und zwar mit der Band, die unlängst auch Stingl unterstützte.“. Welch Überraschung! So setze ich nicht nur unsere kleine, im letzten Monat als beendet erachtete Stingl-Review Reihe fort; Rosy Rosy erhält auch genau dieselbe Punktzahl, wie der Kiev Stingl Schwanengesang in der Dezember-Ausgabe. Da passt wohl etwas!
Dass ein Album wie Rosy Rosy 1981 veröffentlicht wurde, als es noch nicht so einfach war Musik zu publizieren, wie in Zeiten von Protools und Youtube, dürfte vor allem zwei Gründe haben. Rosemarie Heinikel, wie Rosy Rosy bürgerlich heißt, war in den 60er und 70er Jahren eine Größe in der feministischen und Kommunarden-Szene. Sie hielt sich selbst offenbar für so bedeutend, dass sie 1979 im Alter von gerade mal 35 Jahren bereits ihre zweite(!) Autobiographie veröffentlicht hat. Hauptgrund aber war wohl, dass Anfang der 80er Jahre in Folge der Neuen Deutschen Welle alles einen Plattenvertrag bekam, was deutsch sang und nicht schnell genug auf den Bäumen war.
Rosy Rosy beinhaltet – musikalisch und textlich – Belanglosigkeiten, die jeder echten Qualitätskontrolle zum Opfer gefallen wären. Man tue sich nur einmal den Opener oder die „Erste Liebe“ an.
Aber wir sollen ja positiv denken. Listen wir also mal die Stellen mit Potenzial auf:
- Da wäre der ruhige Wave-Reggae „Crazy Daddy“.
- „Du brichst mich nicht“ hat einen richtig tollen Groove.
- „Busenstar ‘68“ - möglicherweise autobiographisch – schmückt sich mit einem netten Honky Tonk Piano von Norbert Hinterberger.
- Und der rhythmische Rocker „I’m your Guitar“ hat richtig Power.
Das ist nicht nichts, aber auch nicht viel. Ich schließe daher damit, dass ich den letzten Satz der oben genannten Kiev Stingl-Review zitiere: „Wer seine Deutsch-Rock- oder Achim Reichel-Sammlung nun unbedingt zu 100% vollständig haben muss, kann ja zugreifen.“
Trackliste
1 | Du kamst über mich wie das Feuer über Rom | 3:32 |
2 | Komm doch | 3:53 |
3 | Kennst Du das | 4:12 |
4 | Crazy Daddy | 3:17 |
5 | Du brichst mich nicht | 2:52 |
6 | Erste Liebe | 4:24 |
7 | Busenstar '68 | 5:37 |
8 | Feelings kalt wie Eis | 3:37 |
9 | I'm your Guitar | 4:59 |
10 | Aisa | 4:39 |
11 | 100% Polyester | 2:11 |
Besetzung
Manuel Darboven (Dr)
Joachim Osiek (B)
Achim Mennicken (Git)
Chris Lunch (Synth)
Daniel Bontjes van Beek (Git)
Gäste:
Inga Rumpf (Slide Git <2,3,4,5>)
Achim Reichel (Marimba <5>, Git <6,7,9>, Piano <6>)
Manfred Seegers (Sax 1,5,7>)
Norbert Hinterberger (Piano <7>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |