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Trojan Reggae Rarities (3-CD Box)
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Info
Musikrichtung:
Reggae
VÖ: 10.2004 (Trojan / Sanctuary) Gesamtspielzeit: 145:14 Internet: http://www.trojanrecords.com |
50 Reggae-Raritäten auf drei Silberscheiben versprechen uns Trojan Records. Wie rar und relevant die Titel nun wirklich sind, wage ich nicht zu beurteilen. Bei der üblichen Archiv-Ausmistung der Reggae-Spezialisten muss man da ja mit etwas Vorsicht heran gehen. Zumindest finden sich in den Track-List aber keinerlei Allerweltsnamen.
Trojan führt uns mit der Box durch zwei Jahrzehnte Reggae-Geschichte; mit den oft noch sehr stark in der karibischen Vorgeschichte des Reggae verwurzelten Stücke zu Beginn der ersten CD bis hin zu Aufnahmen, die bereits massiv die Ehe mit anglo-amerikanischen Klängen eingegangen sind, und dabei weit über den ursprünglichen Reggae hinausgehen. Man braucht nur einmal auf den Namen der Gruppe zu schauen, die die Compilation abschließt.
Nähere Informationen gibt es - wie bei den Trojan-Boxen leider gewohnt - nicht.
Der Terminus „Babylon“ ist für die Reggae-Rastafari-Einheit ein Zentralbegriff, der für den Kampf gegen die westliche, kapitalistische, unterdrückende Kultur steht. „Raus aus Babylon - und gleich wieder rein“ könnte man als zweite Überschrift über diese Box setzen. Die frühen karibischen Tracks sind noch vorwiegend Lover-Tunes. Allerdings wird auch hier schon das Flüchtlings-Thema berührt (“The Lecture“).
CD 2 ist dann passend mit Super bad Sounds überschrieben. Hier erleben wir überwiegend Reggae in Reinkultur, gelegentlich auch Dub-Experimente (“The Drifter“). Natürlich sind auch Liebeslieder dabei. “Dr. Fud“ scheint so etwas wie die Reggae-Variante von Jane Birkins “Je t’aime“ sein zu wollen. Aber das Kämpferische, afrikanisch Selbstbewusste schlägt hier wohl deutlich stärker zu Buche.
CD 3 lässt sich dann voll auf den britischen Markt ein. Klassische Schnulzen werden gecovert (“Moon River“, „Rose Garden“). Glam-Pop (“B.B.C.“), Country (“Ramblin’ Man“) und Disco (“Reggae Man“) werden adaptiert.
Aber vielleicht ist das ja ganz richtig so. Das Babylon-Symbol hat seinen Ursprung in der Verschleppung des Volkes Israel nach Babylon. “Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen.“ richtet der Prophet Jeremia dem Volk als Botschaft Gottes aus. “Denn wenn es ihr gut geht, so geht es auch Euch gut.“ So gesehen ist es vielleicht die Erfüllung eines göttlichen Auftrags die Musikszene „Babylons“ mit neuen Klängen durchsäuert zu haben.
Norbert von Fransecky
Trackliste
1 The Spanishtonians - Suffer me not (2:44)
2 The Soul Leaders with Carib-Beats - Pour on the Sauce (2:48)
3 Roland Alphonso & the Beverley's Allstars - Goodnight my Love (3:19)
4 The Tartans - Coming on strong (2:29)
5 Johnny Melody - Govern your Mouth (2:43)
6 Ewan & Jerry with the Carib-Beats - I'm gonna love you (2:54)
7 Austin Faithful - Ain't that peculiar (2:32)
8 Jo Jo Bennett & the Fugitives - The Lecture (2:51)
9 Carlton Alphonso - I have changed (2:29)
10 Gladdy with Lyn Taitt & the Jets - Chances (2:34)
11 The young Souls - Why did you leave (3:03)
12 The Versatiles - Worries (A Yard) (2:22)
13 Delroy Wilson - Good to me (2:37)
14 The Crashers - Musical Fight (aka Target) (2:20)
15 The Soul Directions - Su, Su, Su (2:14)
16 The Bleechers - Adam and Eve (2:36)
17 The Conquerors - Mr. D.J. (2:14)
CD 2 - Superbad Sounds, 1969 to 1973
1 Tommy McCook & the Supersonics - Last Lick (2:26)
2 Eric "Monty" Morris & the Maples - No more Teardrops (2:13)
3 Anonymously yours - It's your Thing (3:11)
4 Boris Gardiner & the Love People - Darkness (2:52)
5 Bobby "Blue" Davis & the Sensations - Going in Circles (3:22)
6 Lloyd Parks & the Techniques - Feel a little better (2:44)
7 Dave Barker & the Techniques - Lonely Man (2:51)
8 Karl Walker & the Charmers - Music Talk (3:10)
9 The Cables - (Name) ring a Bell (3:02)
10 Byron Lee & the Dragonaires - Julianne (2:44)
11 Lizzy - More Heartaches (2:33)
12 Stone - Life is rough (3:35)
13 Jeff Dixon - Super bad (2:26)
14 Slim Smith - Sitting in the Park (3:19)
15 I Roy - The Drifter (2:35)
16 Ron "Trammy" Wilson - Horns of Paradise (3:04)
17 Fud & Del - Dr. Fud (2:34)
CD 3 - UK Rarities, 1970 to 1978
1 Tony Nash - Keep on trying (2:42)
2 Greyhound - Moon River (7" Mix) (3:30)
3 Nicky Thomas - B.B.C. (2:55)
4 Teddy Brown - Rose Garden (3:05)
5 Dave Barker - Shacatac (2:56)
6 Winston Francis - A little Today, a little Tomorrow (2:52)
7 The Cimarons - Check out yourself (2:38)
8 Donna Dawson - You can't buy my Love (2:40)
9 Danny Ray - Just because (2:30)
10 Junior English - Back on the Scene (3:52)
11 The Marvles - Touch me Baby (3:43)
12 Nora Dean & Dansak - How could you do this (2:41)
13 Gene Rondo - Ramblin' Man (3:03)
14 Candy Lewis - I'll be free someday (2:31)
15 Honeyboy - You are mine (3:32)
16 Teddy Davis & the Discolettes - Reggae Man (3:24)
So bewerten wir:
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| 06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
| 11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
| 16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
| 19 bis 20 | Überflieger |