Reviews
Hybrid
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 24.11.2017 (Whirlwind) Gesamtspielzeit: 67:01 Internet: https://de-de.facebook.com/jurepuklsax/ http://www.whirlwindrecordings.com/ http://uk-musikpromotion.de/ |
Hybrid - Gebündeltes, Gekreuztes oder Vermischtes, das lässt musikalisch eine Fusion vermuten. Elefant und Gans – geht das? Auf dem Cover sind sie jedenfalls abgebildet. Gebündelt wird Jazz, gekreuzt und vermischt werden moderner und freier Jazz, vielleicht auch noch mit gewissen folkloristischen Einflüssen, handelt es sich bei Jure Pukl doch um einen in New York lebenden slowenischen Saxofonisten.
Dieser Jazz ist sehr frisch, suchend (und findend), und dabei verschiedene Stilrichtungen der Musik mit auf den Weg nehmend. Zu den Aufnahmen gesellten sich der kroatische Pianist Matija Dedic und einige US-amerikanische Jazzmusiker. Gemeinsam schufen sie einen spannenden Reigen des modernen Jazz, dabei auf jedem Stück mit spannenden Ausführungen verschiedener Stimmungen. Startet die Platte noch recht enthusiastisch mit energischem Antrieb, so treibt bereits der zweite Titel mit langsamen Fluss als breitflächige atmosphärische Darstellung dahin, hier vernehme ich dann auch leicht melancholisch anmutende folkloristische Tupfer, hier und auf einem weiteren Song wird die Band von Melissa Aldana am Tenorsaxofon unterstützt, ganz hervorragend schaffen die beiden Holzbläser eine gemeinsame Sprache, sanft miteinander spielend im Umgang, und von der restlichen Band perfekt begleitet.
“Hempburger“ wird in klassischer Hard Bop-Manier gespielt, voller Leidenschaft und mit mitreißender Spielfreude von Pukl. Die Balladen “Family“, "False Accusations" und "Sequence III" bilden dazu einen emotional ausdrucksstarken Kontrast, herrlich anzuhören ist hierbei beim ersten Titel wieder die Kooperation mit Melissa Aldana. Die Fremdkomposition “Lonely Woman“ von Ornette Coleman ist eine hervorragende Zurschaustellung mit dem Einsatz der Bassklarinette und bewirkt eine fast spirituelle Stimmung, begleitet wird Pukl hier nur vom Pianisten Dedic. Damit ist eine sehr eigenwillige Interpretation dieses Klassikers gelungen, ein Höhepunkt dieser an Höhepunkten nicht armen Platte. Womit bewiesen wäre – Jazz ist noch lange nicht tot, solange es solche Platten mit solcher niveauvollen und leidenschaftlich vorgetragener Musik gibt!
Trackliste
2 Where Are You Coming From And Where Are You Going?
3 Sequence II
4 Hempburger
5 Lonely Woman
6 Plan B
7 Family
8 False Accusations
9 Sequence III
10 Spinning Thoughts
Besetzung
Matija Dedic (piano)
Matt Brewer (double bass)
Johnathan Blake (drums)
Melissa Aldana: tenor saxophone - #2, 7)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |