Reviews
A burnt Offering for the Bone Idol
Info
Musikrichtung:
Folk Metal
VÖ: 27.10.2017 (1992) (Noise / Sanctuary / BMG) Gesamtspielzeit: 44:31 Internet: http://www.skycladmusic.co.uk |
Review Nummer 2 in unserer Skyclad Re-Release Review-Serie
Für dieses Album lasse ich ohne Reue den kompletten Backkatalog von Metallica liegen. Es gilt als eines der wichtigsten Alben für die Entwicklung des Folk Metal überhaupt. Es ist bezeichnend, dass dem Debüt gegenüber ein zweiter Gitarrist und die Geigerin Fritha Jenkins fest zur Band gehören. Gastmusiker haben Skyclad auf diesem Album daher nicht mehr nötig.
Dass Martin Walkyier weder (als Folkie) über Blumen, Feen und lichte Haine, noch (als Metalhead) über Drachen, den Satan oder Saufgelage singen will, macht bereits das Intro mit seinen Samples aus Hitler- und Churchill-Reden deutlich. „War and Disorder“ - Das ist der Zustand der Welt! Und dazu gibt der engagierte Sänger seine deutlichen Kommentare ab. 1992 spricht er unter anderem den zweiten Golf-Krieg von 1990/91 („Salt on Earth”) und das Massaker auf dem Tian’anmen-Platz in Peking vom 4. Juni1989 („A broken promised Land“) direkt an.
Dabei gelingt es der Band gleichzeitig härte-technisch mit dem (Thrash)Metal der frühen 90er mitzuhalten und die Violine als vollwertiges primäres Metal-Solo-Instrumente zu etablieren, wie es bis zu diesem Tage eigentlich nur Kansas im Bereich des Classic Rocks gelungen war. Fritha Jenkins erweist sich dabei als echte Teufelsgeigerin mit effektivstem Feeling.
Was Skyclad weit über die meisten (Thrash)Metal-Bands erhebt, hat mit dem bereits Gesagten zu tun. Es ist die Tatsache, dass sie wirklich zwei Musikstile kreuzen und nicht den einen zur Verzierung des anderen benutzen (was natürlich auch völlig legitim ist). Auf A burnt Offering for the Bone Idol hören wir daher auch ruhige Parts - auch hier oft mit der Violine in Führung. Um nicht falsch verstanden zu werden. Dass die Violine Skyclad ein Alleinstellungsmerkmal verschafft, bedeutet nicht, dass die Gitarristen untätig werden. Immerhin hat man jetzt ja gleich drei im Boot. Im Gegenteil: Sie decken das Spektrum von extrem giftigen Thrashriffs bis zu pastoralem Akustik-Folk ebenso kongenial ab.
Bleiben am Ende zwei Fragen:
Warum bekommt das Album keine 50 Punkte?
Antwort: Weil die bei uns nicht im Topf sind.
Warum bekommt das Album keine 20 Punkte?
Weil es inhaltlich eine reine Wiederholung des Originals und ist und über keinerlei Boni verfügt – und was bei einem Skyclad-Album besonders negativ zu Buche schlägt, weil das Booklet zwar Liner Notes, aber keine Lyrics enhtält.
Wer das Album nicht kennt, kann es mit zwei der stärksten Songs antesten, die die Band je veröffentlicht hat und die ihre Stärken besonders zu Tage fördern: „Spinning Jenny“ und „The Declaration of Indifference“.
Trackliste
1 | War and Disorder | 1:44 |
2 | A broken promised Land | 5:13 |
3 | Spinning Jenny | 2:48 |
4 | Salt on Earth (Another Man's Poison) | 4:50 |
5 | Karmageddon (The suffering Silence) | 5:32 |
6 | Ring Stone Round | 2:10 |
7 | Men of Straw | 4:32 |
8 | R'vannith | 6:05 |
9 | The Declaration of Indifference | 4:12 |
10 | Alone in Death's Shadow | 6:40 |
Besetzung
Steve Ramsey (Lead Git, Git)
Graeme English (B, Klassik Gitarre)
Dave Pugh (Lead Git)
Keith Baxter (Dr, Perc)
Fritha Jenkins (Violine, Mandoline, Keys, Back Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |