Reviews
Good Luck Songs
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Folk
VÖ: 24.11.2017 (Broken Silence/Songs & Whispers) Gesamtspielzeit: 44:18 Internet: http://www.daisychapman.com/ http://songsandwhispers.blogspot.de/ http://brokensilence.de/ http://www.hemifran.com/index.html |
Die 1979 in Bristol geborene Daisy Chapman startete ihre musikalische Karriere bereits im zarten Alter von sechs durch Klavierunterricht. Seit 2006 werden regelmäßig Platten (EPs und LPs) veröffentlicht, und nach dem letzten Studioalbum aus 2012 ist nun endlich Good Luck Songs erschienen.
Ganz spontan muss ich an die großartige Sandy Denny denken, wenn ich die ersten Töne des Eröffnungssongs höre, und mein Eindruck verstärkt sich noch im Laufe der Platte. Es ist nicht unbedingt nur die Klangfarbe, sondern oft auch dieser schwermütig und melancholisch wirkende Ausdruck, der sich in einem Gesamtbild von viel Schönheit entfaltet. So wirkt die Musik nicht zwingend traurig, es sei denn, man ist in einer solchen Stimmung, sondern ich empfinde die Atmosphäre dann doch eher verträumt und zauberhaft, und stecke dann mitten in einem Märchenwald, der voller Wärme Schutz bietet.
Der “Good Luck Song“ wird in mehreren Sprachen vorgetragen, Swahili, Niederländisch, Italienisch, Französisch, Bulgarisch, Walisisch, Nepalesisch, Schwedisch, Polnisch und Englisch. Der Song steigert sich von der langsamen Pianoballade dramatisch, die Streicher umrahmen elegant diese druck- und eindrucksvolle Atmosphäre, bis dann ab 3:45 die Rhythmus-Instrumente einsetzen und ein immer größer zu werdender Chor die Melodie wortlos singt bis zum letzten Tusch.
Ganz anders die zarte und zerbrechlich wirkende folgende Piano-Ballade, nur von Violine und Cello zusätzlich begleitet, einer der ganz wunderschönen Songs ist “Home Fires“. Im Verlauf der Platte bleiben mir solche eher reduzierten Stücke die liebsten, aber regelrecht üppige Arrangements gibt es ohnehin nicht, vielmehr Anklänge an den britischen Folk-Rock der Siebziger, oder ein mystisch wirkendes “The Decalogue“ oder das doch eher energisch wirkende “There’s A Storm Coming“, interessant ist, dass nur Gesang und Perkussion diesen Song schon fast in Gospel-Manier gestalten. Den Abschluss bildet die einzige Fremdkomposition, eine ergreifende Version von “Tom Traubert’s Blues“ (von Tom Waits)
Und so zieht sich eine sehr warme und bisweilen angenehm dramatische Stimmung durch das Album, ganz bezaubernd durch die Kombination von Piano und Streicherarrangements und dazu die sehr bezaubernde und mitnehmende Stimme der Protagonistin, ja, das atmet ganz gewaltig die Atmosphäre von Sandy Denny. Nun bin ich mir vollends sicher! Im Übrigen ist Daisy nicht nur in diesem Genre unterwegs, denn die britische Prog-Rock-Band Crippled Black Phoenix hat sie als Pianistin und Background-Vokalistin mit auf Tour genommen. Vielleicht sollte man sie auch als Lead-Sängerin voll integrieren?
Trackliste
2 Home Fires (4:17)
3 Settle Down (4:38)
4 Generation Next (5:23)
5 I Used To Own An Empire (4:41)
6 Idilia Dubb (4:46)
7 The Decalogue (5:23)
8 There's A Storm Coming (2:52)
9 Tom Traubert's Blues (Four Sheets To The Wind In Copenhagen) (5:53)
Besetzung
Sue Lord (violin, viola)
Kate Green (cello)
Sara Garrard (oboe)
Richard Cross (trombone)
Tim Smith (drums)
Matilda Sue (tambourine)
The Bremen Choir (voices)
Charlotte Nicholls (cello)
Kate Robey (cello)
Guy Fowler (double bass)
Martin Denzin (drums, percussion)
Ian Vorley (baritone sax)
Good Luck Song vocalists
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |