Reviews
Plateaus
Info
Musikrichtung:
Jazz, Indie, Pop
VÖ: 06.10.2017 (Enja Records / Yellowbird) Gesamtspielzeit: 44:04 Internet: https://www.leawfrey.de https://www.facebook.com/leawfreymusic/ https://soundcloud.com/leawfreymusic |
Wer Lea W. Frey von ihren ersten beiden Platten We Can' Rewind (2011) und How Soon Is Now (2013) kennt und lieben gelernt hat kann sich freuen. Endlich gibt es ein neues Album der Berlinerin. Wer Plateaus zum ersten Mal hört, wird wohl etwas überrascht sein, denn die Bandbesetzung hat sich erweitert. Neben dem angestammten Trio aus den Meyer-Brüdern Peter (Gitarre) und Bernhard (Bass), sowie natürlich Lea W. Frey sind die aus Brooklyn stammende Liz Kosack (Synthesizer) sowie Notwist-Schlagzeuger Andi Haberl (Drums & Drum Machine) mit an Bord. Dadurch verändert sich natürlich der Sound, um doch wieder ganz nach Lea W. Frey zu klingen.
Es gibt noch eine weiter Neuerung, denn auf Plateaus sind erstmals ausschließlich eigene Titel enthalten und keine Cover-Versionen. Dennoch fügen sich die Titel nahtlos in den bisherigen Klangkosmos ein, waren die Cover-Versionen schon für sich fast schon Eigenkompositionen. Musikalisch handelt es sich dabei weniger um Jazz, auch wenn die Einflüsse noch jederzeit erkennbar sind, sondern mehr um Indie-Pop, stellenweise in Richtung Elektronika weisend und doch wieder ganz eigen und kaum mit anderen Künstlern zu vergleichen. Am ehesten vielleicht mit der späten Kate Bush und doch wiederum auch nicht. Die beiden neuen Bandmitglieder fügen sich perfekt in den Klangkosmos ein. Andi Haberl genügt es, mit kleinen Grooves den Songs den notwendigen Halt zu geben. Das erinnert entfernt an den spröden Charme eines Robert Wyatt. Liz Kosack legt großartige Klangflächen, welche der fantastisch klaren Stimme von Lea W. Frey schmeicheln. Immer wieder ein Genuss! Bernhard Meyer beweist einmal mehr, dass er ein technisch wie musikalisch auf höchstem Niveau agierender Bassist ist. Immer wieder schimmert sein Können in den Songs auf und verleiht ihnen eine Tiefe, wie es nur wenige Bassisten können. Sein Bruder Peter Meyer steht dem in Nichts nach. Die Grundlage der Songs wird meines Erachtens immer noch von Ihnen gelegt (man höre sich nur einmal “The Lore (Rivergirl)“ oder “Dylan“ an) und Drums und Keyboards fügen sich perfekt ein. So entsteht eine grandiose Stimmung, die vom Gesang Lea W. Freys nur noch veredelt werden muss. Und das ist eine ihre ganz großen Stärken. Die Kompositionen sind zudem auf höchstem Niveau angesiedelt. Zu den Texten kann ich leider nicht viel sagen. Sie lagen mir nicht vor.
Hervorzuheben ist auch der fantastische Klang und die Abmischung, welche von Olaf Opal sehr fein und plastisch durchgeführt wurde. Dadurch hat man beim Hören das Gefühl, fast im Raum mit den Musikern zu sitzen. Plateaus ragt damit so ziemlich aus der deutschen und internationalen Musiklandschaft heraus. Absolut empfehlenswert!
Trackliste
1 | Mountains Die | 4:48 |
2 | Ghost Dog | 4:33 |
3 | Plateau | 3:36 |
4 | Water's Ember | 4:34 |
5 | Copy Yourself | 4:57 |
6 | Cuts & Bars | 3:56 |
7 | The Lore (Rivergirl) | 5:41 |
8 | Dylan | 4:38 |
9 | Dancers | 2:44 |
10 | Come Home | 4:37 |
Besetzung
Liz Kosack: Synthesizer
Peter Meyer: Guitars
Bernhard Meyer: Bass
Andi Haberl: Drums, Drum Machine
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |