Reviews
Tolerance 0
Info
Musikrichtung:
Metal
VÖ: 27.10.2017 (Playground Music / Cargo) Gesamtspielzeit: 36:10 Internet: http://www.s-tool.band https://www.facebook.com/stoolofficial |
S-Tool, Kurzform von „severing tool“ (dt. Trennwerkzeug) - Finnen. Hört man sich das Debütalbum Tolerance 0 an, kann man fast nicht glauben, dass die vier Musiker der Band sonst in düsterrockigen Gothic-Metal-Acts tätig sind, bzw. waren. Am Mikro steht Ville Laihiala, Sänger bei Sentenced bzw. Poisonblack, am Schlagzeug sitzt Aksu Hattu von Entwine und in die Saiten hauen Sami Leppikangas und Kimmo Hiltunen, bekannt von Lullacry.
S-Tool spielen aber ziemlich brachialen Metal-Sound. Wahlweise thrashend, dann wieder hart groovend. Selbst benennt man als Einflüsse Entombed und Pantera. Vor allem letzteres kann man gut nachvollziehen, wenn man den Gitarrensound hört. Der drückt einem teilweise ganz schön heftig entgegen. Man höre nur mal „And You Call Yourself Sane“ oder „Hammering“. Das Songwriting ist aber relativ straight und traditionell. Laihiala legt als Sänger auch Wert auf eingängige Refrains, auch wenn er sich in der Vergangenheit schon viel bessere ausgedacht hat.
Aber Freunde seiner Stimme kommen ordentlich auf ihre Kosten. Der Mann schreit, faucht, leidet und singt wie in seinen besten Tagen. Somit hat er nicht wirklich was verlernt. Einige Songs sind auch ziemlich unterhaltsam geworden. Zum Beispiel der genannte Simpel-Knaller „Hammering“, der Prügler „Back To Zero“ mit seinem überraschend rockigem Refrain, die Eröffnungsnummer „Lights Out“ oder „Shovel Man“. Dieser Titel klingt überraschend nach Dicke-Hose-Ami-Groove-Rock, während der Rest kantig, aufgewühlt und sehr ungehobelt daher kommt.
Mit der Zeit geht der Band aber in Sachen Kompositionen leider etwas die Luft aus und es fehlt an Eingängigkeit, bzw. echten Haken und Kanten, an denen man sich als Hörer festkrallen kann. Da wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen. Aber ganz schlecht ist Tolerance 0 als Kombination zwischen hartem, groovigem Metal und finnischer Melancholie nicht.
Mario Karl
Trackliste
1 | Lights Out | 3:13 |
2 | Hammering | 2:28 |
3 | There Lies Life | 4:14 |
4 | Back to Zero | 2:55 |
5 | Ain't This What You Wanted | 4:00 |
6 | And You Call Yourself Sane | 4:04 |
7 | Shovel Man | 3:20 |
8 | Your Despiser No. 1 | 4:05 |
9 | This Is Real | 3:24 |
10 | Until the Lid Closes | 4:27 |
Besetzung
Aksu Hanttu: Drums
Sami Leppikangas: Guitars
Ville Laihiala: Vocals (lead), Guitars
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |