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In The Midst Of Bloodies Soil
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Noch bevor ich meinem Chefredakteur ein “Um Himmels Willen kein Metalcore” schreiben konnte, war die CD auch schon in den treuen Händen der deutschen Post... Last scripture, mortality, hellfire, darkness, … allein wenn man die Tracklist durchkämmt, wimmelt es förmlich nur so von Pathos. „When Hardcore and Metal meet“, dass sich allein für diesen Satz in der Beschreibung niemand schämt! Von allen Seiten wird man überhäuft mit Metalcore-Bands. Und da muss man sich doch fragen, a) wer hört sich das ernsthaft an und b) wer macht den Schrott? Sicher, es gibt exzellente Bands, die sich stilistisch durchaus zwischen Metal und Hardcore bewegen. Man denke an Converge, Dillinger Escape Plan, Isis, usw., und auch in der expliziten Metalcore-Schublade gibt es ja auch Bands wie Darkest Hour, die das Ganze doch noch ganz charmant machen. Aber was With Passion hier präsentieren muss ganz einfach nicht sein.
Mit Leidenschaft spielen sie, lediglich ohne Hintergrund an jeglichem Ziel vorbei. Zwei völlig übermotivierte Gitarristen bombardieren sich gegenseitig mit Dauersoli und einem mehr als penetranten Hang zu Harmonix (diesen fiesen hohen Quietschern in Soli). Die gegrunzte Stimme des Sängers klingt zwar mehr heiser als dunkel, aber stört im Gesamtkontext noch am wenigsten. Prinzipiell ist es ja auch noch ganz sympathisch, wenn eine Metalband einem Keyboarder im Line-Up Asyl bietet. Wenn er aber die als „atmophärische Soundscapes“ beschrieben ruhigeren Parts - die Gitarristen weiterhin am Umdiewettewichsen - mit derart haarsträubenden Sounds im Stile eines Sportfestalleinnuterhalters füttert, wünscht man sich doch, ihn im „hellfire“ schmoren zu sehen.
Eventuell übertreibe ich ein bisschen. Es ist zwar schon ganz schön übel, aber immerhin in einem Rahmen, wo man sich schon noch vorstellen kann, dass Metalcore-Freaks das mögen könnten.
Trotzdem bleibt das Album für mich völlig überflüssig. Denn, seien wir ehrlich, wenn man sich beim Hören einen Haarspray-Metaller vorstellt, der breitbeinig und mit sabbernder Fresse Soli vom Stapel haut, aber irgendwie doch immer weiß, dass es ein paar Hardcore-Kids sind, die sich zeitgemäß und cool vorkommen, ist das doch eklig, oder?
Kevin Kirchenbauer
Trackliste
1 | Train Wreck Orchestra |
2 | The Last Scripture |
3 | The Scorpions Dance |
4 | Darkness Doth Bring Mortality |
5 | Forlorn Hope |
6 | The Prophecies of Hellfire |
7 | A Coniferous War |
8 | A Theory of an Evening Sky |
Besetzung
Jacob Peete
Sam McLedd
Andy Burt
Mike Nordeen
Shaun Gier
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |