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The Plot To Blow Up The Eiffel Tower

Love In The Fascist Brothel

Info Musikrichtung: JazzCore VÖ: 15.02.2005 (Revelation Records / Cargo) Internet: http://www.blowuptheeiffeltower.com

Es war ja schon lange klar, dass dieses unansehnliche Metallgerüst in Paris weg muss. Jetzt hat aber endlich jemand den Plan. Und der geht so: Man kleide sich in feinste Nazi-Kostüme, jage darin Fascho-Stuten mit roten Strapsen und spiele dazu noisigen JazzCore.

Entworfen haben diese Taktik die äußerst bizarren The Plot To Blow Up The Eiffel Tower aus San Diego. Musikalisch recht anarchisch veranlagt, überrollen sie einen mit Love In The Fascist Brothel mit einer disharmonischen, völlig wirren Interpretation des JazzCore, die jeden, der Musik mit schlüssiger Stuktur und Schönklang verbindet vor den Kopf stossen wird. Völlig unvorhersehbar wird gequietscht, geschrieen, schräg aneinaander vorbei gespielt, aber stets gerockt wie Hölle.

The Plot To Blow Up The Eiffel Tower werden polarisieren. Reaktionen werden zwischen „der gute alte Führer, immer für nen Witz gut“, „da kann ich jetzt aber wirklich nicht drüber lachen“, „die muss ich unbedingt live sehen“ und „das kann sich kein Mensch anhören“ variieren.

The Plot sind aber bei Leibe kein Witz. Textlich gehen sie mit Zeilen wie „nazi hats and sexy regimes march like cancer“, „kisses sweet like heroin get cold“, „city rats eaten by babies“ ganz klar in Richtung Locust und Blood Brothers. Musikalisch sind sie ähnlich unstrukturiert, klingen aber dennoch anders. Was diese Bands über die Jahre hörbar und zugänglicher gemacht hat, fällt bei dieser Scheibe auf jeden Fall weg. Dazu haben The Plot durchwegs einen unüberhörbaren sexy Anstrich und wollen nie um jeden Preis nur schnell sein.

Wenn ich sie vergleichen müsste, dann eher mit einer kranken Version früher Make-Up oder Nation Of Ulysses.

Vergleiche hin oder her. The Plot To Blow Up The Eiffel Tower sind herrlich genial und interessant unzugänglich.

Kevin Kirchenbauer