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Reviews

The Texas Gentlemen

TX Jelly


Info

Musikrichtung: Americana

VÖ: 15.09.2017

(New West)

Gesamtspielzeit: 40:12

Internet:

https://www.thetexasgentlemen.com/
http://www.newwestrecords.com/
http://oktoberpromotion.com/

Angesichts des Namens der Band erwartet man unweigerlich Musik, die etwa im Southern Rock oder im Outlaw-Country-Bereich angesiedelt ist. So ging es auch mir, doch musste ich mich gleich mit dem ersten Song eines Besseren belehren lassen. Eine feierlich klingende Orgeleinleitung lässt mich an Gottesdienst denken, und dann entwickelt sich bereits nach wenigen Sekunden ein Song, der stilistisch zunächst gar nicht so leicht einzuordnen ist. Auf einem bluesigem Rockfundament angesiedelt, groovet der Rhythmus mit schwerem Ausdruck, eine verzerrte Gitarre, verhallte Stimmen im Hintergrund, die sich dann zu einem Chor vereinen, der laufend den Titel des Songs, “Habbie Doobie“, singt. Aber eigentlich ist es ein Instrumentalstück, dem aber dann ein Vokal-Titel folgt, nun ein Stück in schleppendem Ambiente, das mich entfernt an die Musik von Little Feat erinnert. Leider ist hier der Gesang recht ausdruckslos und sehr dünn, ein richtiger einziger Leadsänger hätte diesem Kollektiv texanischer Studiomusiker sicherlich gut getan.

So, um noch einmal zum Stil zurückzukommen, letztlich ist es ein Stilgebräu, dass Elemente von The Band aufweist, deren einzelne Songs sich ständig selbst im Rhythmuswechsel befinden, ein Gebräu, dass sich aus verschiedenen Einflüssen zusammensetzt, Rock, Soul, Country, ansatzweise Folk und auch Jazz, letztlich erneut etwas, was man gut in den großen Topf Americana stecken kann. Hinsichtlich der Instrumentierung ist die Musik recht gelungen, die wohl professionellen Musiker verstehen es, mit lässiger Eleganz und coolem Ansatz recht interessante und ungewöhnliche Musik vorzulegen, nur gesanglich hapert es. Bei “Dream Along“ passt dieser jedoch recht gut zur legeren Outlaw-Country-Atmosphäre des Songs, und man meint fast, Willie Nelson würde hier singen. Auch bei den anderen Songs mit Gast-Vokalisten klappt es dann zumeist ganz gut mit der Einbindung des Gesangs in den Gesamtsound. Und so ist insgesamt ein außergewöhnliches und gewöhnungsbedürftiges musikalisches Ergebnis entstanden, das nicht unmittelbar anspringt und das man erst nach und nach kennen, und vielleicht auch lieben, lernt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Habbie Doobie
2Pain
3Bondurant Women
4Dream Along
5Gone
6My Way
7Superstition
8TX Jelly
9Pretty Flowers
10Shakin All Over
11Trading Paint

Besetzung

Ryan Ake (guitar - #1,7, percussion - #2 - 5, 8, 9, drums - #9)
Beau Bedford (guitar - #10, Hammond B3 - #1, 4, 6, 8, backing vocals - #1, 2, 6, 9 – 11)
J. Alexander Blue (drums- #2, 8)
Kirby Brown (backing vocals - #5)
Paul Cauthen (acoustic guitar, guest vocals - #5, 6)
Daniel Creamer (vocals - #2, 7, piano, mellotron- #1 - 9, guitar - #10, backing vocals - #1, 9, 10, 11)
Jeff Dazey (sax - #7, percussion - #1, 3, 10)
Dan Dyer (guest vocals - #5, 9, 11, acoustic guitar - #6, 9, 11, bass on 2, 8)
Aaron Haynes (drums - #1, 3, 4, 6, 7, 10)
Noah Jackson (guest vocals, guitar - #3)
Nik Lee (vocals - #4, guitar - #1, 2, 4 - 7, 9, 10, drums - #5, backing vocals - #1, 2, 6, 9 – 11)
Scott Lee, Jr (bass - #1, 3 – 7, 10)
Matt McDonald (bass - #9, backing vocals - #1, 2, 9 – 11)
The Texas Gentlemen (group backing vocals by Matt McDonald, Nik Lee, Daniel Creamer and Beau Bedford - # 1, 2, 9 – 11)
Charley Wiles (acoustic guitar - #9)
Keite Young (guest vocals - #1)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger