Reviews
Both Sides Now
Info
Musikrichtung:
A-Capella-Pop
VÖ: 13.10.2017 (BMG) Gesamtspielzeit: 47:00 Internet: http://www.naturallyseven.com/ http://networking-media.de/ |
1999 war es, als Naturally 7 ihre Karriere startete. Es handelt sich um eine US-amerikanische A-cappella-Formation aus New York. Gleich von Beginn an lernte jeder Mitwirkende, sich auf ein Instrument zu konzentrieren, Instrumente, deren Sound bis heute nur durch die Stimmen der Musiker entstehen. Im Jahre 2000 entstand ein erstes Album und 2003 war es, dass mit der Single “Music Is the Key“ (mit Sarah Connor) ein Durchbruch erzielt wurde, Platz Eins der Charts in Deutschland seinerzeit. Die Originalbesetzung der Gruppe hat sich mittlerweile verändert, nicht jedoch die Intensität und Fülle ihrer Vorträge, die natürlich vorweg live am meisten begeistern. Doch auch auf Konserve hinterlässt dieser Sound Spuren.
Gleich mit dem Eröffnungssong ihrer neuen Platte Both Sides Now stellen die Sänger eindrucksvoll unter Beweis, wie diszipliniert und emotional ausgestaltet sie ihre Stimmen einsetzen, um wahre Gänsehautmomente zu erzeugen. Auf dieser Platte hat man verschiedene Blöcke aus diversen Musikstilen gegenüber gestellt. Einerseits sind es klassische Songs des Genres Pop und Singer/Songwriter, zum Beispiel hören wir Interpretationen von Joni Mitchell (auch Titelgeberin der Platte mit ihrem “Both Sides Now“), Paul Simon, Ewan McColl, Paul McCartney oder Sting. Andererseits griff man bei der Titelauswahl in die „klassische Kiste“, und, um auf den Eröffnungstitel zurückzukommen – hier ist es “Jerusalem“ von William Blake & Hubert Parry, sicher haben das Einige bereits bei “Last Night Of The Proms“ gehört, oder Dvorak (#4), Borodin (#5) waren die Vorgaben. Beiden Lagern gemein ist die unglaublich höchstinteressante Bearbeitung der jeweiligen Original-Vorlagen.
Und dann gibt es ja noch “Hello“ von Adele. Auch hier habe ich angesichts des Gaststars gestaunt. Schon lange habe ich mich entsprechend dazu geäußert, dass eine so gute Stimme wie jene von Helene Fischer schrecklich verheizt wird mit diesen schlechten Schlagern. Hier endlich kann sie beweisen, was emotional und im Ausdruck in ihr steckt und dass man mit einer internationalen Produktion, am besten in den Vereinigten Staaten, mit hochkarätigen Musikern an ihrer Seite, mit Sicherheit eine international hochqualitative Platte einspielen könnte. Aber bis es soweit ist, muss man sich leider mit solch hohlen Songs wie „Atemlos durch die Nacht“ oder „Herzbeben“ herumärgern.
Doch hier geht es schließlich um Naturally 7, und die haben alles richtig gemacht. Ihre Vielseitigkeit der Stimmen ist bewundernswert und man kann diese Musik ganz herrlich genießen, mit der entspannten Sichtweise, dass alles hand- oder besser mund-gemacht ist. Klasse, diese Platte ist ein Volltreffer an magischer Harmonie und wirklich breitwandig vorgetragener großer Gefühle.
Trackliste
2 Shape Of My Heart (featuring Peter Hollens)
3 I Need Air
4 Going Home, ”Largo From New World Symphony"
5 Prince Igor (Here Comes A) Pretty One
6 First time ever I saw your face
7 Both Sides Now
8 Hello (featuring Helene Fischer)
9 Caught In The Moment (featuring Pentatonix Kevin ”K O" Olusola)
10 Pipes Of Peace
11 Bridge Over Troubled Water
Besetzung
Garfield Buckley (2nd tenor, harmonica, trumpet)
Warren Thomas (3rd tenor, drums, percussion, clarinet, guitar)
Lee Ricardo Cort (4th tenor, guitar)
Roger Thomas (1st baritone, rap)
Dwight Stewart (2nd baritone, trombone, trumpet)
Kelvin Mitchell (bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |