Reviews
Every Country’s Sun
Info
Musikrichtung:
Post Rock
VÖ: 01.09.2017 (Rock Action) Gesamtspielzeit: 56:07 Internet: http://www.mogwai.co.uk/ https://www.pias.com/ |
Die Post-Rock-Band Mogwai stammt aus Glasgow, gegründet im Jahre 1995. “Mogwai Young Team“ war 1997 das Debütalbum der Gruppe. Vornehmlich spielte man Instrumentalstücke, die jedoch nach und nach durch Gesangseinlagen ergänzt wurden. Kennzeichnend war oft eine recht melancholische Stimmung, die nicht selten auch düster und sphärisch wirkte.
Every Country's Sun ist nun das neunte Studio-Album nach dreijähriger Pause. Der Eröffnungstitel ist wiederum eine instrumentale Einleitung von gut sechsminütiger Länge, man könnte es gut als Soundtrack verwenden, wabernde Sounds über warmen und kraftvollem Bassklang und stolperndem Schlagzeug, mit Anklängen an Art Rock. "Party In The Dark" hingegen erinnert mich an alte Songs der Band New Order, der Mehrfach-Gesang, verhallt und fast hintergründig gehalten, bringt eine weggetreten wirkende Stimmung ein. Überlautes und drückender Schlagzeugsound zwingt die zarten Gitarrenklänge auf “Brain Sweeties“ brutal in den Hintergrund, und so ziehen sich die instrumentalen Klangwolken, stark vom Gitarrensound jedweder Art geprägt, durch die ganze Platte, die Musik steht als Einheit, man kann sich gut von dieser Klangwelt einlullen lassen, und nur wenn auf “1000 Foot Face“ noch einmal Chorgesang einsetzt, ist man ansonsten in einer Instrumental-Endlos-Schleife gefangen. Als Freund der Musik der Band Durutti Column könnte ich mich angesprochen fühlen, doch waren dort die Gitarren offener und luftiger, bei Mogwai wirkt es meistens sehr düster, teils bedrohlich im Ausdruck. Auf “Battered At A Scramble“ wird dann der Distortion-Regler unangenehm hoch gepegelt, und dann klingt es eher weniger schön.
Aber ich denke, den Anspruch, schöne Musik zu präsentieren, verfolgt die Band eh nicht. Vielmehr tobt und tost es, mitunter wuchert das zu einem Klangbrei, so dass es oft schwierig ist, der Intention der Band zu folgen, es sei denn, man schwebt auf der gleichen Welle. Insgesamt ist mir das zu wenig Abwechslung und Offenkundigkeit von Ideen und Kreativität, die Musik erscheint mir eher wie eine Präsentation persönlicher Gefühle der Bandmitglieder in der Hoffnung, dass Fans sich darauf einlassen. Mir persönlich bleibt der eine oder andere Soundtrack im Kopf zu einigen Songs, zu denen ich eigene Assoziationen aufbauen kann. Ansonsten fehlen mir die Kompositionen, und die vielen freien Felder, die beackert werden, sind mir zu wenig kreativ.
Trackliste
2 Party In The Dark
3 Brain Sweeties
4 Crossing The Road Material
5 aka 47
6 20 Size
7 1000 Foot Face
8 Don't Believe The Fife
9 Battered At A Scramble
10 Old Poisons
11 Every Country’s Sun
Besetzung
Dominic Aitchison
Martin Bulloch
Barry Burns
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |