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Reviews

Avishai Cohen

1970


Info

Musikrichtung: Ethno-Pop-Fusion

VÖ: 06.10.2017

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 45:48

Internet:

http://avishaicohen.com/
http://www.uk-promotion.de/home/
https://www.sonymusic.de/home

Gleich vorweg, um Verwechslungen auszuschließen, heute geht es nicht um den gleichnamigen israelischen Trompeter Avishai Cohen. Ich stelle vielmehr die neue Platte des am 20. April 1970 geborenen israelischen Jazzbassisten Avishai Cohen vor! Dem Bass verfallen war Cohen, als er die Musik von Jaco Pastorius kennenlernte. Die Musik von Cohen lernte ich selbst im Jahre 2011 mit seiner Platte “Seven Seas“ kennen, ein Werk, das mich vollends begeistern konnte. So war es dem Musiker trefflich gelungen, verschiedene Stilelemente und Kulturen auf sehr elegante und leichtfüßige Weise zu verschmelzen. 'East meets West' sozusagen: arabische, europäische und hebräische Einflüsse, und dazu noch gelegentlich die Rhythmik aus Afrika und/oder Brasilien.

Doch die Musik auf 1970 ist ganz anders. Das Album wird auch als das Pop-Album des Bassisten bezeichnet. Und er singt auf dieser Platte, recht einfühlsam und behutsam im Ausdruck, ja, das von ihm wohl schon lange geplante Vorhaben ist gelungen! Insgesamt kann man das Album durchaus als Fusion-Album bezeichnen, treffen doch diverse Elemente aus Pop, Soul, Funk und Folklore, geschickt verarbeitet, aufeinander und vertragen sich untereinander prächtig. Cohen sieht in der Musik seine Verbindung zu den Siebzigern, allein durch seine afro-amerikanischen Einflüsse wie Stevie Wonder, Soul und Funk Musik und die Vorläufer des Hip-Hop.

“Song Of Hope“ - in leichtem luftigen Groove schwebt der Song ganz lässig durch das Zimmer. Ja, diese Musik ist absolut entspannt und nimmt sofort ganz angenehm gefangen, im Hintergrund sind es dezente Wah-Wah-Klänge, leichte Perkussion und Streicherklänge, die die Seele mit umschmeicheln. Leider wird nach gut dreieinhalb Minuten bereits ausgeblendet, um dem nächsten, etwas flotter angelegten Stück Platz zu machen. Nun funkt es gewaltig und auch hier arbeitet die Perkussion kräftig im Hintergrund und treibt zusätzlich an, unwiderstehlich ist auch hier der Groove. Ich könnte mir als Interpreten auch gut Stevie Wonder vorstellen.

Ist es auf “It's Been So Long“ noch der dezente Einsatz der Oud im Hintergrund, das den Sound mitgestaltet, fungiert die arabische Laute bei “Se'i Yona“ als Hauptinstrument. Die Musik scheint uns hier auf einen arabischen Bazar zu versetzen, die Stimmung ist entsprechend, und die ansonsten vielleicht leicht vorrangige Pop-Variante der Musik schlägt hier eindeutig in Folklore über, ebenso ist das der Fall auf “D'ror Yikra“. “For No One“ klingt übrigens nicht nur nach den Beatles, es ist auch das Stück der Pilzköpfe, dass Cohen am Piano begleitet, sehr einfühlsam vorträgt, zum Schluss wird der Song noch durch einen ganz kurzen Einwurf des akustischen Basses abgerundet. Ins Latino-Lager, mit viel Perkussion und Streichern höchst interessant abgerundet, führt uns "Vamonos Pa'l Monte", ein toller luftiger Sommer-Song! Kurzum – diese Platte ist äußerst interessant in ihrem Aufbau und verbindet verschiedene Leidenschaften des Musikers zu einem neuen und großen Ganzen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Song Of Hope
2 My Lady
3 It's Been So Long
4 Se'i Yona
5 Emptiness
6 For No One
7 Motherless Child
8 D'ror Yikra
9 Move On
10 Ha’ Ahava
11 Vamonos Pa’l Monte
12 Blinded

Besetzung

Avishai Cohen (vocals, acoustic bass, electric wah wah bass & piano)
Karen Malka (vocals)
Itamar Doari (percussion)
Tal Kohavi (drums)
Jonatan Daskal (keyboards)
Yael Shapira (cello)
Elyasaf Bishari (electric bass, oud)
Sherrod Barnes (guitar)
Julia Klain (violin)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger