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Reviews

Nataša Mirkovic, Michel Godard, Jarrod Cagwin

En El Amor


Info

Musikrichtung: sephardische Musik

VÖ: 06.09.2017

(Carpe Diem Records [CD - 16313])

Gesamtspielzeit: 60:29

Internet:

http://www.carpediem-records.de/de/en-el-amor

Die sephardischen Juden - ein Hauptzweig der Juden in der Diaspora - waren im Mittelalter ursprünglich auf der iberischen Halbinsel beheimatet. Heute sind sie sowohl im gesamten Mittelmeerraum heimisch als auch auf dem Balkan. Die Sängerin und Musikethnologin Nataša Mirkovic (u.a. Oper, Musical aber auch Pop und Jazz), selbst bosnisch-stämmig, nimmt sich auf En El Amor der sephardischen Musik ihrer Heimat an. Doch wer nun eine ganz traditionelle Einspielung erwartet, könnte enttäuscht werden, denn mit Michel Godard (Serpent) und Jarrod Cagwin (Percussion) hat sie sich zwei Mitstreiter ins Boot geholt, die vielen vor allem aus dem Jazz bekannt sein dürften. Michel Godard ist jedoch schon seit langem ein Wanderer zwischen den musikalischen Welten (u.a. Monteverdi – a trace of grace) und Jarrod Cagwin (u.a. Mitglied in der Band von Rabih Abou-Khalil) ist berühmt für sein Spiel der Rahmentrommel und anderen orientalischen Percussion-Instrumenten.

Vielleicht macht genau diese Mischung der verschiedenen Musiker und ihren ganz eigenen Hintergründen den Reiz dieser Aufnahme aus, denn En El Amor kann man ohne Weiteres zu den besten Veröffentlichungen des Jahres zählen. Tief verwurzelt in der Tradition mit ihren faszinierenden Melodien erklingt die Musik hier, wie aus einer anderen Welt. Man spürt, dass alle drei Musiker mit Herzblut bei der Sache sind. Jarrod Cagwin ist ein Meister der Percussion. Manchmal genügt ihm eine einzelne Trommel, um den Rhythmus voranzutreiben, dann wieder spielt er umso komplexer und dichter. Michel Godard gilt schon seit vielen Jahren als einer der besten Serpent-Spieler (einem Vorläufer der Tuba), wenn nicht als der Beste. Und das beweist er hier einmal mehr. Die Klänge, die er seinem Instrument entlockt sind stellenweise magischer Natur und ergänzen sich mit dem Rhythmus zur bewegenden Grundlage für den Gesang von Nataša Mirkovic. Bei ihr spürt man die tiefe Verbundenheit zur Musik und den Liedern ihrer Kindheit. Sie kann sich ganz auf die beiden Mitmusiker einlassen und verlassen. Sie tragen ihre wunderbar gesungenen Weisen in Perfektion.

Aufgenommen wurde die CD in der ehemaligen Synagoge von St. Pölten in Österreich. Tonmeister und Produzent Jonas Niederstadt beweist wieder einmal, dass man mit der richtigen Zusammenstellung der Musiker und der richtigen Auswahl der Musik, faszinierend-magische Momente erzeugen und diese in fantastischer Klangqualität einfangen kann. Sehr empfehlenswert!



Ingo Andruschkewitsch

Trackliste

1Madre un manseviko2:23
2Buenas noches Hanum Dudu2:47
3Ken kere tomar konsejo4:28
4La tore3:28
5Anderleto4:35
6Porke yoras7:58
7Noches noches, buenas noches5:59
8Ken ez esto4:46
9Poko le dash la mi konsuegra4:26
10Lavaba la blanca niña3:12
11Durme durme4:07
12En el o5:43
13Oh! Qué tiempo muy hermozo3:13
14Oy ke buena ke fue la ora3:24

Besetzung

Nataša Mirkovic: Gesang
Michel Godard: Serpent
Jarrod Cagwin: Percussion
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger