Reviews
Live at the Old Waldorf
Info
Musikrichtung:
Progressive Rock
VÖ: 27.11.2015 (1978) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 81:20 Internet: http://www.tr-i.com |
Vor Todd Rundgren gehen ganze Heerscharen von Musikjournalisten kollektiv auf die Knie ob seiner grandiosen Fähigkeiten. Hab ich nie verstanden! Oder Stop! Das erste Stück, das ich bewusst von Utopia gehört und sofort aufgenommen habe (ohne es mit dem Namen Todd Rundgren zu verbinden), war „Caravan“. Und das hat mir super gefallen. Ich habe aber praktisch nie mehr etwas von vergleichbarer Qualität aus dem Rundgren-Umfeld gehört.
Von daher ist es nicht der dünne Sound dieser Aufnahme, der für die Benotung verantwortlich ist. Der ist bei einer Bootleg-artigen Aufnahme, die im Rahmen der Todd Rundgren Archiv Series erscheint, völlig in Ordnung.
Die erste halbe Stunde ist extrem schwach. Zwei Balladen eröffnen das Album. Die erste ist eine blasse Nummer zwischen späteren Toto, Fleetwood Mac und Chicago; die zweite reiner AOR, der an der schwachen Stimme stirbt. Es folgt eine wild raus gebrüllte punkig-waveige Nummer, ein unauffälliger Rocker und eine dünne Soul-Nummer.
Der erste Song, der zumindest irgendwie packt, ist „Can we still be Friends“, das gegenüber der Interpretation von Robert Palmer aber völlig abkackt. Und besser wird’s nicht. Für den stampfenden Rocker „Back on the Streets“ reicht die Stimme des Sängers nun wirklich nicht mehr, und auch die Wandlung, die der Song nimmt und aus ihm eine Pop-Nummer, die schwach an die Styx erinnert, rettet nichts.
Und auf der zweiten CD wird’s nur unbedeutend besser. Die Wirkung der treibenden Rhythmik von„You cried Wof“ wird von den dünnen Stimmchen verwässert. Nach dem ganz okayen Hard Rock „Gangrene“ folgt eine unbedeutende Ballade mit Pieps-Stimme. Der Longtrack „Eastern Intrigue / Initiation“ hat einen guten Show-Band-Ansatz, der über diese Distanz aber nicht trägt. „Couldn't just tell you“ könnte, wenn die völlig überforderte Stimme und der miese Sound nicht wäre, bei gutem Willen als weitere schwache Styx-Nummer durchgehen.
Fazit: Eine Pflicht-Scheibe für Todd Rundgren-Alles-Sammler; der Rest: Finger weg!
Trackliste
1 It wouldn't have made any Difference (4:38)
2 Love of the common Man (3:45)
3 Trapped (3:21)
4 Abandon City (4:40)
5 The last Ride (5:18)
6 The seven Rays (10:17)
7 Can we still be Friends (4:08)
8 Back on the Street (4:17)
CD 2
1 You cried Wolf (2:49)
2 Gangrene (3:53)
3 A Dream goes on forever (3:02)
4 Black and White (4:46)
5 Eastern Intrigue / Initiation (12:05)
6 Couldn't just tell you (3:49)
7 Hello, it's me (4:44)
8 Just one Victory (5:46)
Besetzung
Kasim Sulton (Voc, B)
Roger Powell (Voc, Keys)
Willie Wilcox (Voc, Dr)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |