Reviews
Scum
Info
Musikrichtung:
Street Punk
VÖ: 23.06.2017 (1996-98) (Cleopatra) Gesamtspielzeit: 100:33 Internet: http://www.antinowhereleague.com |
Nachdem Metallica die Anti-Nowhere League mit einem Cover ihres Songs „So what“ für eine ganz neue Generation ins Gespräch gebracht hatten, kam es 1992 zur Reunion des Punk-Urgesteins - von der Urbesetzung waren noch Magoo und Animal an Bord, der auch 2017 als letzter Gründer zu aktuellen Besetzung gehört.
1996 erschien das erste Lebenzeichen, die EP Pig Iron; im Jahr drauf ein neues Album Scum. Das wird jetzt wiederveröffentlicht, nicht nur mit den Titeln der EP als Bonus Tracks, sondern mit einer zusätzlich beigelegten, 1998 im ehemaligen Jugoslawien eingespielten Live-CD – eine Reminiszenz an ihr erstes Live-Album Live In Yugoslavia von 1983.
Scum erweist sich als ein ausgesprochen kraftvolles Punkalbum, das die Direktheit und das Angepisstsein der frühen Punkalbum überzeugend wieder aufnimmt, aber – insbesondere was die Gitarrenarbeit anbelangt - erheblich erwachsener klingt. Manchmal regelrecht melodische Hard Rock Gitarren geben den Stücken ein solideres Fundament, das Scum mächtiger und druckvoller erscheinen lässt, als man das von Punk-Alben gewohnt ist.
Ich habe die Biographien der Bandmitglieder nicht gecheckt, könnte mir aber vorstellen dass sie in den Jahren vor der Reunion in Hard Rock- und Metal-Kapellen gespielt haben. Die EP Pig Iron hat jedenfalls einen deutlichen Judas Priest-Einschlag. Insbesondere „Judges and Whores“ erinnert stark an „Breaking the Law“.
Bei Scum führt das die Anti-Nowhere-League in Richtung Street Punk. Bei dem fetten „Chocolate Soldiers“ könnten Rose Tattoo Pate gestanden haben. Für Abwechslung sorgen ruhigere Stücke wie „Scum“, das langsam und drückend angesetzt sehr mächtig wirkt, oder das kraftvolle „How does it feel?“ wiederum mit sehr solider Gitarrenarbeit. „Burn ‘em all“ schmückt sich dann mit leichten Folk-Anklängen im Hintergrund
Return to Yugoslavia ist durch das Aufgreifen von Stücken aus den frühen Jahren zum Teil etwas „authentischerer“ Punk. Fans werden sich über Klassiker wie „I hate People“, „Streets of London“ und „We are the League”. (Letzteres ist auf dem CD-Cover übrigens überhaupt nicht ausgewiesen. Ich gehe von einem Fehler beim Editieren aus, der dazu geführt hat, dass die Bandhymne „We are the League” keinen eigenen Indexpunkt bekommen hat und deshalb übersehen wurde.)
Der Sound des Live-Mitschnitts ist nicht optimal, aber okay; die Live-Stimmung Durchschnitt. Das gilt auch für das Booklet, dessen Liner Notes alles andere als üppig sind.
Trackliste
Scum (1997)
1 Fucked up & wasted (3:38)
2 Chocolate Soldiers (3:55)
3 Get ready (2:40)
4 Suicide … have you tried (3:37)
5 Pig Iron (2:24)
6 Scum (3:52)
7 Burn 'em all (3:12)
8 Gypsies Tramps & Thieves (2:38)
9 How does it feel? (5:07)
10 The great Unwashed (3:06)
11 …long live Punk… (3:55)
Pig Iron EP (1996)
12 Talk dirty to me (3:39)
13 Judges and Whores (2:57)
14 London Boys (3:36)
15 Let the Country feed you (2:53)
CD 2: Return to Yugoslavia (1998)
1 For you (4:32)
2 Snowman (2:38)
3 Scum (3:38)
4 Wreck a Nowhere (2:54)
5 Get ready (3:16)
6 I hate People (3:02)
7 The great Unwashed (2:45)
8 Woman (3:06)
9 Fucked up & wasted (3:11)
10 Streets of London / We are the League (5:53)
11 Let's break the Law (2:28)
12 Burn 'em all (3:12)
13 I can't stand Rock'n'Roll (2:57)
14 …long live Punk… (3:18)
15 So what? (3:22)
Besetzung
Magoo (Git)
J.J. (B)
Animal (Voc)
Kevin Vinnie Taylor (Dr, Perc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |