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Bach, J. S. (Café Zimmermann)

Konzerte für verschiedene Instrumente III

Info Musikrichtung: Ensemblemusik des Barock VÖ: 01.03.2005 Alpha / Note 1 CD DDD (AD 2004) / Best. Nr. Alpha 071 Gesamtspielzeit: 70:44 Internet: Café Zimmermann

Zum dritten Mal lädt das Ensemble Café Zimmermann zum Bachkonzert, das auch diesmal wieder im Grande Salle des Arsenal de Metz aufgezeichnet wurde.
Die tragfähige Akustik sorgt bei den solistisch besetzten Werken einen vollen, detailreichen Klang, wobei sich orchestrale Großzügigkeit und kammermusikalische Intimität glücklich die Waage halten. So erlebt man sich als Hörer sowohl mitten im Geschehen als auch als privilegiertes Gegenüber „auf dem besten Platz“.
Lust aufs Zuhören macht auch wieder das Programm. Wie bereits bei den Vorgängerproduktionen (Alpha 013 & 048) bieten die Musiker/innen um den Violinisten Pablo Valetti eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus ganz unterschiedlich besetzten Instrumentalwerken.
Temperamentvolles Teamwork zeichnet sämtliche Interpretationen aus. Das lässt die sattsam bekannten Werke wieder ausgesprochen frisch und lebendig klingen. Bei mehrfacher Besetzung der Streicher nimmt man eher Klangblöcke in Gleich- oder Gegenbewegung zum Solisten wahr. Hier aber agieren ausschließlich Solisten, die immer wieder überraschende Funken aus den dicht verzahnten Motiven, Harmonien und Rhythmen zu schlagen wissen. Da beginnt z. B. die kristalline Oberfläche des Konzerts BWV 1064 für drei Cembali in allen Facetten zu glitzern. Und die sehr französisch empfundene Sarabande aus BWV 1067 kann ich mir kaum anmutiger und anrührender vorstellen.
Das insgesamt bewegte Tempo, das in der Vorgängerproduktion auch schon mal etwas zu flott war, findet hier in der gestischen Phrasierung und biegsamen Artikulation das notwendige Gegengewicht. Jedes Detail sitzt - überhastet und eingeebnet klingt da nichts. Der tänzerische Pulsschlag, der in praktischen sämtlichen Werken Bachs gegenwärtig ist, kommt dadurch aufs Schönste zur Geltung.

Vorsicht: Ehe man sich versieht, sind die 70 Minuten rum und der Kaffee ist über dem vergnügten Zuhören kalt geworden. Macht nichts! Wozu gibt es schließlich die Repeat-Taste!?

Georg Henkel