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Reviews

Harem Scarem

United


Info

Musikrichtung: Hard Rock / Melodic Rock

VÖ: 12.05.2017

(Frontiers / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 45:09

Internet:

http://www.haremscarem.net

So sehr es mich freute, dass sich Harem Scarem nach fünf Jahren zum Rücktritt vom Rücktritt entschlossen haben, fehlte mir beim letzten Silberling Thirteen etwas zum Glück. Natürlich sind bei den kanadischen Melodic-Königen die Ansprüche höher als bei anderen, aber das war es nicht alleine. Hört man es sich jetzt an und das neue Werk United direkt danach, wird sofort klar, dass Harem Scarem 2017 wieder mehr Feuer haben, mehr Biss. Es zeigt endlich wieder einmal, wie lebendig Perfektion klingen kann und packen einen vom ersten bis zum letzten Ton. Thirteen gelang das nicht, warum auch immer. Beides gab es darauf auch, weil es zu den Charakteristika dieser Band gehört, aber nicht in diesem unfassbaren Ausmaß. Unfassbar ist auch, wie leicht und selbstverständlich hier alles klingt, so als könnte es nur so sein und als wäre gar nichts anderes möglich. Gerade das ist ein untrügliches Indiz dafür, wie viel Arbeit in dieser Platte steckt.

Offenbar waren Sänger Harry Hess und Supergitarrist Pete Lesperance diesmal einfach inspirierter beim Komponieren als zuletzt und/oder spielfreudiger im Studio. Ich habe United jetzt schon doppelt so oft gehört wie den Vorgänger und kriege nicht genug von den „gemeinen“ Melodien und Petes irrwitzigen Licks und Augenverdreher-Soli. Der Mann ist einer der größten Individualisten an den sechs Saiten, die ich kenne. Sein einzigartiger Stil, den ich gerne vorwitzig nenne, war auf Thirteen ebenfalls nicht so ausgeprägt.

Weil sich alles so perfekt zusammenfügte, kommen wir endlich mal wieder in den Genuss eines echten Fetzers. Muss ja, schließlich geht es in „No Regrets“ um schnelles Fahren. Da bleibt garantiert keiner ruhig!
Selbst ein in den Strophen relativ sperriges Stück wie „Heaven and Earth“ löst sich in einen supereingängigen Refrain auf. Was für ein geiles Gitarrenfill!

Wem das alles noch nicht reicht, den verzückt Original-Drummer Darren Smith bei den Melodie-Knüllern „Bite the Bullet“ und „Things I know“ (die dezenten Queen-Reminiszenzen sind der Clou hierdrauf!) mit seinem charakteristischen Background-Gesang.

Kurz und gut: United ist die reifere, im wahrsten Sinne des Wortes spielerischere Platte und wirkt wie der große Bruder von Thirteen, obwohl es jünger ist. In meiner persönlichen Rangliste steht United auf einer Stufe mit meinen beiden ewigen HS-Faves Voice Of Reason – übrigens bis heute nicht offiziell bei uns veröffentlicht! - und Mood Swings und ist ein GANZ heißer Kandidat für das Melodic-Album des Jahres! Mit beidem hätte ich nie gerechnet!
Oder wie jemand so treffend auf Amazon schrieb: „Das Kribbeln ist wieder da!“



Michael Schübeler

Trackliste

1United4:45
2Here Today Gone Tomorrow3:27
3Gravity4:05
4Sinking Ship4:12
5One Of Life´s Mysteries3:57
6No Regrets4:05
7Bite The Bullet3:54
8Things I Know4:04
9The Sky Is Falling3:52
10Heaven And Earth3:47
11Indestructible5:01

Besetzung

Harry Hess (Voc, Git)
Pete Lesperance (Lead Git)
Stan Miczek (B)
Creighton Doane (D)
Darren Smith (Background Voc)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger