Reviews

The Black Sorrows

Endless Sleep

Info Musikrichtung: Americana VÖ: 03.07.2015 (Blue Rose / Soulfooud) Gesamtspielzeit: 102:48 Internet: http://www.theblacksorrows.com.au

Diese 2-CD-Edition, die offizielle CD-Erstveröffentlichung von Endless Sleep, so viel ich weiß, hat eine Vorgeschichte. Das Licht der Welt hat Endless Sleep am 18. April 2015 zum Record Street Day in Form von zwei Vinyl-EPs erblickt, die ausschließlich Cover Songs von bereits verblichenen Autoren enthielten. Acht der zehn dort enthaltenen Songs sind auch auf der CD-Version gelandet. Für die CD wurden – warum auch immer - „Jealous Kind" von Bobby Charles und „Too much Time" von Captain Beefheart gestrichen. Dafür wurden sechs weitere Titel aufgenommen. Hinzugefügt wurde außerdem eine zweite CD, auf der die Black Sorrows ihre eigene Geschichte noch einmal aufrollen.

Aufgrund der Altersstruktur der Autoren ist die erste CD stark von Blues und Rock’n’Roll geprägt, wird aber mit dem etwas moderneren Americana-Akzent der Black Sorrows interpretiert. Da gibt es den an eine epische Elvis-Nummer erinnernden Titeltrack, die fantastische Ballade „Story Book Love“, das groovige „Baby let me kiss you“, das eine Spur von Prince in sich trägt, Gil Scott-Herons „Better Days ahead“, das in dieser Form auch auf dem Uriah Heep Debüt hätte erscheinen können, das soulige mit anrührenden weiblichen Gastvocals verstärkte „That’s a pretty good Love“ oder die regelrecht heraus geschriene Power Blues Nummer „61 Highway“. Mit Saxofon und Kontrabass und einem sehr jazzigen Ansatz nimmt John Coltranes Klagegesang eine besondere Stellung auf dem Album ein.

Die eigenen Songs auf der zweiten CD greifen stilistisch nicht so weit zurück, lassen sich eigentlich weitgehend aus den 70ern und 80ern erklären. Ihr Americana mit Country-Einschlag klingt häufig recht britisch und bewegt sich zwischen Elvis Costello, Van Morrison und Mark Knopfler, geht aber auch mal in Richtung Tom Petty.

Nettes Teil mit zwei eigenen Gesichtern. Kann man haben! Ein Booklet mit ein paar begleitenden Worten wäre allerdings angemessen gewesen.

Norbert von Fransecky