Reviews
Black Laden Crown
Info
Musikrichtung:
Dark Rock/Metal
VÖ: 26.05.2017 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:52 Internet: http://www.danzig-verotik.com/ |
Ach, ich weiß auch nicht, was im Hause Danzig los ist... Hat der Glenn einfach keinen richtigen Bock mehr oder leidet er dermaßen an Selbstüberschätzung, dass er das Gesamtpaket Black Laden Crown in dieser Form so gut findet, dass er es SO veröffentlicht? Das geht beim furchtbaren Coverartwork schon los, geht über die billig klingende Produktion, bis zu den seltsam zusammengestückelt wirkenden Songs. Umso mehr schade, wenn man bedenkt, dass das letzte Studioalbum Deth Red Sabaoth gar nicht mal so schlecht war (das Coverdebakel Skeletons habe ich bewusst vergessen).
Teilweise klingt das Ding wie die reinst Selbstdemontage. Über Jahre im heimischen Keller zusammengeklebte Songs, bei denen man sich nicht mal die Mühe gemacht hat, sie annähernd gleich zu mixen, bzw. ihnen ein einheitliches Klangbild zu verpassen. Dazu klingen gerade die Gitarrenspuren ziemlich ideenlos und einfältig. Hier hat der ansonsten so souveräne Tommy Victor wohl seinen Prong-Abfalleimer geleert und ihn Glenn Danzig zur Verfügung gestellt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Bass und zahlreiche Schlagzeugspuren hat der Boss gleich mal selbst eingespielt. Macht die Sache ja auch etwas billiger. Am Ende haben wir hier quasi das Düsterrock-Pendant zu Omens Hammer Damage. Ein Album mit ein paar guten Song-Ansätzen, das allerdings wie ein liebloses Demo klingt und dem es nicht geschadet hätte, wenn ein Außenstehender mal drübergeschaut hätte.
Echt schade. Denn an sich gibt es doch ein paar Momente die an die Danzig-Frühphase erinnern und die zu gefallen wissen. Der rostig schleppende Titeltrack bereitet gut auf die Platte vor. Doomige Atmosphäre und ein dunkel croonender Sänger. Die Atmosphäre bleibt dem im Großen und Ganzen treu. Das wäre auch okay so. Doch das Dilemma beginnt mit dem flotter stampfenden „Eyes Ripping Fire“ richtig. Der Song eher eindimensional, der schwachbrüstige Gesang zum Abgewöhnen. Nicht besserS das Ganze beim abschließenden „Pull The Sun“. Klar, keiner wird jünger. Aber das muss man trotzdem nicht derart in den Vordergrund spielen.
Einer der wenigen Lichtblicke ist das düster „Last Ride“, das tatsächlich an die guten Zeiten von Danzig (die bekanntlich schon seeeeehr lange zurückliegen...) denken lässt. Und das alleine ist definitiv zu wenig, als dass man für „Black Laden Crown seinen Geldbeutel zücken sollte.
Mario Karl
Trackliste
1 | Black Laden Crown | 5:59 |
2 | Eyes Ripping Fire | 4:19 |
3 | Devil on Hwy 9 | 3:52 |
4 | Last Ride | 4:59 |
5 | The Witching Hour | 5:59 |
6 | But a Nightmare | 5:04 |
7 | Skulls & Daisies | 3:58 |
8 | Blackness Falls | 5:47 |
9 | Pull the Sun | 5:54 |
Besetzung
Tommy Victor: Guitars (lead), Bass
Johnny Kelly: Drums (tracks 1, 5)
Joey Castillo: Drums (tracks 3, 8)
Karl Rokfist: Drums (track 9)
Dirk Verbeuren: Drums (track 6)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |