Reviews
Shame, Guilt, Deception (Individuals Chapter I)
Info
Musikrichtung:
Indie Rock/Pop, „Noir Pop“
VÖ: 08.05.2017 (Brandy Alexander Recordings) Gesamtspielzeit: 71:53 Internet: http://www.thebullfight.nl https://de-de.facebook.com/thebullfight |
Die Holländer The Bullfight haben sich über die Jahre zu einem richtigen Geheimtipp gemausert. Mit ihrem melancholischen Noir-Pop, der sich an die Musik von Nick Cave, Tom Waits oder Botanica anlehnt, hat die Band ihren eigenen Kosmos geschaffen, der gut und gerne der Soundtrack zu einem David-Lynch-Film sein könnte.
Mit dem neuen Album Shame, Guilt, Deception (Individuals Chapter I) wird der makabre Jahrmarkt wieder geöffnet und The Bullfight bauen ihn sogar noch weiter mit viel Eleganz aus. Zwar ist die Scheibe mit 30 Minuten ziemlich kurz geworden, dafür unterhält sich von der ersten bis zur letzten Sekunde. Das vor sich hin köchelnde „Backdoor“, das abseitige „The Weeping Wollow“, das tänzelnde, fast zirkushafte „My Comeback“, das Walzerduett „Waltz for L.E.“ oder die großartige Ballade „No Thorns, No Roses“, die alle Nick-Cave-Fans glücklich machen sollte, denen sein letztes Album Skeleton Tree viel zu niederschmetternd war - ein Ausschnitt dessen, was einen hier erwartet.
Die Texte wimmeln vor Melancholie, Einsamkeit und Depression. Aber stets schimmert ein Funke Hoffnung durch und ein gewisses Augenzwinkern kann man nicht übersehen, wenn Nick Verhoeven in bester Tradition seines australischen Namensvetters Nick Cave den Zeremonienmeister gibt.
Shame, Guilt, Deception (Individuals Chapter I) ist jedenfalls sehr gelungen und fast scheint es, als würde die Band mit jeder ihrer Veröffentlichungen ein Stück besser werden. Dass sie allerdings bereits vor elf Jahren Qualität besaß, kann man auf der beiliegenden Bonus-CD nachhören. The Bullfight haben nämlich ihr offizielles Debütalbum One Was A Snake, das lange nicht mehr erhältlich war, beigepackt. Damals agierte die Truppe um die beiden Köpfe Nick Verhoeven und Thomas van der Vliet noch etwas rauer, aber nicht weniger einnehmend. Mehr als nur ein simpler Bonus, sondern ein regelrechts Kaufargument!
Mario Karl
Trackliste
1. The Weeping Willow (3:46)
2. I Guess You Know By Now (3:31)
3. That Man (3:53)
4. No Thorns, No Roses (4:38)
5. My Comeback (2:39)
6. Waltz For L.E. (3:32)
7. Only Her Ladder Led To Fire (3:13)
8. My Life Is Better Than Yours (1:10)
9. Backdoor (4:27)
One Was A Snake:
1. That's You, Charles (4:29)
2. The Ballroom Blitz (4:12)
3. No Thorns, No Roses (4:24)
4. Remington Blue (6:12)
5. The Staring Cult (3:30)
6. Needle & Suds (4:03)
7. Not Enough To Be Your Deathwish (5:49)
8. Stormsplay Bitter (4:09)
9. Swaying Dimly In Darkness (4:16)
Besetzung
Nick Verhoeven (Gesang)
Thomas van der Vliet (Gitarre, Klavier, Orgel, Samples, Bass, Omnichord)
Mark Ritsema (Gitarre, Background-Gesang)
Andre van den Hoek (Schlagzeug, Perkussion)
Esther Vroegindeweij (Geige)
One Was A Snake:
Nick Verhoeven (Gesang)
Thomas van der Vliet (Gitarre, Klavier, Orgel, Background-Gesang)
Jim Verhoeven (Gitarre, Background-Gesang)
Yoram Vieveen (Bass, Background-Gesang)
Martijn Heesakkers (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |