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Reviews

Zea

Moarn gean ik dea


Info

Musikrichtung: Singer/Songwriter / Folk / Alternative Folk / Break Pop

VÖ: 15.04.2017

(Subroutine)

Internet:

http://www.zea.dds.nl

Zea wurde Ende der 90er Jahre ursprünglich als Duo gegründet. Seit vielen Jahren ist es jedoch das Soloprojekt von Arnold De Boer, der unter diesem Alias inzwischen sieben Alben und etliche Singles und Samplerbeiträge veröffentlicht hat.

Moarn gean ik dea, sein achtes Album, ist das erste das er komplett in seiner Muttersprache, nämlich Friesisch, aufgenommen hat. Der Titel bedeutet soviel wie „Morgen bin ich tot“ und beschreibt den Grundsound des Albums schon mal sehr gut. Arnold de Boer bietet zehn Stücke zwischen Songwritertum, Folkmusik und Punk mit einem sehr reduzierten Equiqument aus Gitarre und minimaler Elektronik. In Verbindung mit der ungewöhnlichen Sprache und der Tatsache, dass die Produktion den minimalistischen Klängen jeden Raum gibt, den sie benötigen, entstand so ein sehr intimes aber trotzdem abwechslungsreiches Album.

Mit dem Einstiegsstück geht es noch recht flott los. Die treibende Gitarre hallt durch den Raum und der forsche Gesang nimmt den Hörer mit. Flankiert wird das Ganze nur mit drei oder vier kurzen elektronishen Tönen. “Efter it gerdyn“ bedient sich dann mehr an Wavekklängen. Eine treibende Rhythmusgitarre, hart angeschlagene akustische Gitarren und wirbelnde Elektronik formen einerseits dunkle Sounds, die aber immer wieder aufgelockert werden und in ein hymnisches, Alternativerockfinale mit E-Gitarre und wummernder Elektronik mündet.

Das Titelstük weist eine zunächst versönlich gestimmte Gitarre auf, hinter diese legen sich dann jedoch bedrohliche und finstere elektronische Klänge. Trotzdem verbreiten Gesang und Gitarre durchgängig eher friedvolle Stimmung. Es folgen dann noch eher Keyboardominiertes wie das sehr schöne, jazzig angehauchte “Wurch“, elektronische Spielereien als Hintergrund für Erzählungen wie “Häld dy de harsens“ oder das fast schon poppige “Ik kin der net by“, das aber auch nur mit einer akustischen Gitarre und den quietschenden Geräuschen der Finger auf dieser Gitarre auskommt. Wunderbar atmosphärische Musik beendet dieses interessante Album mit z.B. “As ik neatsis, is it goed“.

“Moarn gean ik dea“ ist ein sehr spannendes Album geworden, bei dem man jedoch ganz genau hinhören muss, um alles zu hören und zu empfinden. Das Album bietet reduzierten Postrock der vielleicht am besten mit den ruhigeren Sachen der frühen Shearwater-Alben vergleichbar ist.

Der Mann hier hat was zu sagen!



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1De grün
2Efter it gerdyn
3Moarn gean ik dea
4Wurch
5Häld dy de harsens
6Gles wädzje
7Ik kin der net by
8Fan elke seis ein fyn
9Lük de triedden fan de wand
10As ik neatsis, is it goed

Besetzung

Arnold de Boer: Gitarre, Gesang, Elektronik
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger