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Honigdieb

Einzig, aber nicht artig (CD + DVD)

Info Musikrichtung: Philosophische Disco Folk-Metal Comedy VÖ: 22.11.2004 (Kunterbunt) Gesamtspielzeit: 48:17 Internet: http://www.honigdieb.de

19 Punkte habe ich dem Vorgänger verpasst. Aber der anarchische Witz des Vorgängeralbums ist eindeutig raus. Die Texte wirken oft nur noch blödsinnig und sind streckenweise Schmerzensgeld-pflichtig. Ziellose Comedy hat sich durchgesetzt. Gelegentlich versucht Sir Smith es noch ein bisschen inhaltsschwerer, kommt damit aber so gut wie nie auf den Punkt. Dann wirkt es anstrengend und überzeugt so auch nicht. Nett entlarvende Zeilen wie „Im Zeitalter der getönten Autoscheiben ist Höflichkeit ein Fremdwort, wenn Ellenbogen walten.“ (“Überholspur“) sind zur absoluten Ausnahme geworden.

Die Musik dagegen macht weiter Spaß. Fröhlicher Folk, stampfende Disco-Rhythmen und heftigste Metal-Gitarren mischen sich lebendig miteinander. Dabei entstehen seltsame Mischungen aus Rammstein und Disco-Pop (“Ichgott“, „Schwarzer Peter“). Geigen erschaffen eine Zigeuneratmosphäre (“Einzig, aber nicht artig“). Flöten locken Jehtro Tull herbei (“Überholspur“) Der Schlusstrack enthält nach langer Pause einen hidden Track.

Die DVD enthält zwei Videoclips: “Ichgott“ und “Madame“ vom Debütalbum, das Highlight dieser CD/DVD-Kombination. Dazu kommen sehr(!) bootlegartige Live-Impressionen aus Dortmund und China, bei dem uns nur Songfetzen geboten werden. Der TV-Beitrag aus dem Fresh-TV (wohl ein Lokalsender) passt sich glänzend in das Qualitätsniveau der Umgebung ein.

Ernüchternd!

Norbert von Fransecky