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Reviews

Daniel Humair

Seasoning


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 10.03.2017

(Intuition)

Gesamtspielzeit: 75:28

Internet:

http://www.danielhumair.com/
http://www.in-akustik.de/de/

Der am 23.Mai 1938 in Genf geborene Schweizer Schlagzeuger lebt seit seinem zwanzigsten Lebensjahr in Paris und bereichert seitdem die dortige Jazzszene. Doch darüber hinaus hat er über die Jahre mit vielen namhaften europäischen und amerikanischen Jazzmusikern zusammengearbeitet, sei es Chet Baker, Eric Dolphy, Bud Powell um nur einige aus der großen Schar zu nennen.
Humair zählt jedenfalls mit zu den Musikern, die den europäischen Jazz mitgeprägt haben, europäischer Jazz, basierend auf der Vielfalt amerikanischer Einflüsse, gekoppelt mit der Musiktradition Europas.

“European Jazz Legends“, so der Name der Serie der Jazz-Magazins JazzThing, und hier passt dieser Name wirklich sehr gut. Klar, das ist wieder eine Liveaufnahme, entstanden in 11.11.2016 in Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk. (WDR)
Der amerikanische Jazzkritiker Nat Hentoff sagte einst über Humair, dass dieser schon lange die Annahme, europäische Jazz-Schlagzeuger könnten nicht swingen, widerlegt habe. Und das er swingen kann, davon zeugen diese erstklassigen Aufnahmen.

Entwickelt sich der erste Song auch erst langsam mit dem Piano und dem Saxofon, steigt Humair bald, zunächst subtil gestaltend, und dann heftiger, mit ein. “Ira“ ist auch sehr lyrisch in der Ausprägung, eine Stimmung wie Wayne Shorter erzeugt Vincent Lê Quang mitunter ein wenig, im Übrigen gefällt mir der Saxofonist ausgesprochen gut. Mit dem Song “Huchedu“ wird es nun noch ein wenig freier und gelöster, die Strukturen breiten sich aus, “Couscous Purée“ weist orientalische Elemente auf und “Genevamalgame“ atmet die spirituelle Stimmung der Musik von John Coltrane, in den ruhigen wie auch treibenden und stark swingenden Teilen. Und bevor wir nun zum in dieser Serie üblichen Interview des jeweiligen Künstlers mit Götz Bühler kommen, wird die Stimmung mit “Mutinerie“ noch einmal sehr rhythmisch geprägt, sehr federnd und elastisch, und so steht erneut fest, dass Humair ein sehr vielseitiger und wirklich einfallsreicher und hochwertiger Schlagzeuger ist, der mit dieser Band einen Glücksgriff gemacht hat, denn die Einheit der Vier ist sehr beeindruckend.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Arfia [François Jeanneau] (10:47)
2 Ira [Daniel Humair] (8:13)
3 Huchedu [Daniel Humair] (10:22)
4 Ballad [Daniel Humair, Vincent Lê Quang, Stéphane Kerecki, Emil Spanyi] (6:34)
5 Couscous Purée [Daniel Humair, J.P.Muvien] (9:02)
6 Genevamalgame [Daniel Humair] (9:18)
7 Mutinerie [Michel Portal] (10:09)
8 Interview with Daniel Humair (11:03)

Besetzung

Daniel Humair (drums)
Vincent Lê Quang (saxophone)
Stéphane Kerecki (bass)
Emil Spanyi (piano)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger