Reviews
Live At Yoshi’s Nightspot
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 24.02.2017(1995) (Kingston) Gesamtspielzeit: 108:23 Internet: http://www.johnhandy.com/ http://saxworx.com/handybio.htm http://www.in-akustik.de/de/ |
John Richard Handy III ist Jahrgang 1933, er stammt aus Texas. 1949 startete er mit dem Spiel des Altsaxofons und studierte Musiktheorie am College. 1953 erschien eine erste Platte, später arbeitete der Musiker mit Charles Mingus. 1965 war es, das er mit seinem eigenen Quartett auf dem Monterey Jazz Festival großen Erfolg haben sollte, und dieses auch auf einer Platte dokumentiert wurde, “Recorded Live at the Monterey Jazz Festival 1965“, eingespielt in der Besetzung John Handy – alto saxophone, Mike White – violin, Jerry Hahn – guitar, Don Thompson – bass, Terry Clarke – drums. Das Originalalbum enthält zwei lange Stücke und bietet recht frei angelegten Jazz. Im Jazzwise Magazine wurde es aufgeführt in "The 100 Jazz Albums That Shook the World".
Später widmete Handy sich verschiedenen Stilrichtungen, sei es im Bereich der seichten Fusion oder in Verbindung mit indischer Musik. Ungeachtet dessen sollte es 28 Jahre dauern, bis die Besetzung von 1965 nach ihrem letzten Auftritt im November 1966 wieder zusammentrat, um die Aufnahmen für die hier vorliegende Doppel-CD einzuspielen, das war am 5.August 1994. Und gleich zum Start setzt der Altsaxofonist klare Zeichen mit einem unbegleiteten Solo über die Dauer von circa drei Minuten, bevor dann die Band einsetzt mit treibendem Rhythmus, und Michael White präsentiert das erste Solo, voller wilder Leidenschaft und Feuer. Und auch der oft unterschätzte Jerry Hahn an der Gitarre trägt mit einem tollen Solo sein Scherflein zur Musik bei.
Und diese bildet einen enthusiastischen Mix aus Post Bop, Ansätze von Jazz Rock, modalen Jazz, Bluesfeeling, Boogaloo und freien Exkursionen. Auf jeden Fall wird „die Sau herausgelassen“, vor allem ist es Handy, der virtuos, einfallsreich und engagiert seine Soli bringt. Aber auch relativ beschauliche Songs gibt es, wie zum Beispiel “Body & Soul“, auch hier wieder mit einer langen Einleitung des Bandleaders, der die Ballade mit einfühlsamen und kratzigen Tönen veredelt.
Auf der zweiten CD wird auf dem ersten Song der Bassist mit einem feinen Solo auf dem E-Bass vorgestellt und nach dem teils schon lateinamerikanisch klingenden und schwebenden “The Night Has A Thousand Eyes“, das sich im Laufe des Stückes turbulent entwickelt, steht ein Remix von “Spanish Lady“ an, nun, es ist gut eine Minute länger, ansonsten höre ich keine nennenswerten Unterschiede.
Wie auch 1965 besticht die Musik durch Innovation und hochwertige Improvisationen, obgleich ich den “Frischeaspekt“ der alten Aufnahmen ein wenig höher einstufe. Dafür wirkt die Musik nun wesentlich abgeklärter und teilweise sogar druckvoller in einigen Passagen.
Trackliste
1 Spanish Lady (19:32)
2 Blues For A High Strung Guitar (11:44)
3 Body & Soul (11:06)
4 Dancy, Dancy (13:33)
Disc Two:
1 If Only I Knew (21:21)
2 The Night Has A Thousand Eyes (10:29)
3 Spanish Lady (remix) (20:30)
Besetzung
Michael White (violin)
Jerry Hahn (guitar)
Don Thompson (bass)
Terry Clarke (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |