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Bodo Wartke

Was, wenn doch?

Info Musikrichtung: Songwriter / Blues / Couplet VÖ: 18.09.2015 (Reimkultur / Tonpool) Gesamtspielzeit: 68:06 Internet: http://www.bodowartke.de

Die 20er, die 50er, die 70er Jahre – Sie kommen bei Bodo Wartke alle zusammen. Der gute Mann hat nicht nur Spaß an skurrilen Texten, sondern auch an der Musik, mit der er sie präsentiert. Das kann ebenso gut ein Mix aus Rock’n’Roll und Blues sein, wie ein Couplet, das man von Max Raabe erwartet.

Wartke tobt sich so fantastisch am Piano und der Mundharmonika aus, dass man das Album auch Leuten empfehlen kann, die des Deutschen nicht einmal ansatzweise mächtig sind. Man genieße nur das tolle Piano von „Dazwischen“, den Blues’n’Roll „Der Knopf“, die Mundharmonika in „Blues, Baby! Bues!“ oder das Piano Couplet „Avec Plaisir“.

Das Sahnehäubchen sind allerdings die schrägen, ironischen und humorvollen Texte. „Mein Gefühl“ ist die Quadratur des Kreises, indem es als Liebeslied ehrlich bleibt. „Ménage à Trois“ schildert sehr schräg einen flotten Dreier. Ironisch gibt Wartke sich - begleitet von einem tollen Bar-Piano, wenn er erklärt, dass er bei schönen Frauen durchaus „Kompromissbereit“ sei. „Happy End“ zeigt dann aber auch Situationen in denen das Verliebtsein eher nicht passt. Einfühlsam ist der Blues „Der Clown“, ebenso wie das zärtliche „Schlaflied“.

Aber das absolute Highlight fehlt noch. „Der Knopf“ thematisiert das erst einmal nicht so aufregende Drücken eines Knopfes an der Fußgängerampel. Eigentlich völliger Nonsens, glänzt Wartke hier mit einer geradezu genialen Wahrnehmung einer absolut alltäglichen Situation.

Die Arbeits- und Lebensutopie „Das falsche Pferd“ zeigt dann die eher ernsthafte Seite des Künstlers.

Fantastisches Album!

Norbert von Fransecky