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Reviews

Winter Family

South from here


Info

Musikrichtung: Electronic Psychedelic / Neo Folk / Dark Wave

VÖ: 03.02.2017

(South from here)

Gesamtspielzeit: 41:00

Internet:

http://www.http://www.winterfamily.info

Winter Family sind eine Künstlerpaar, das aus Framkreich und Israel stammt. Sie haben sich 2004 getroffen und gehen seit dem musikalisch und beziehungstechnisch gemeinsam durchs Leben. Seit dem haben sie fünf Alben sowie einen Film (auf DVD) veröffentlicht, wobei ihr Debüt gleich ein Doppel-(CD-)Album war. Die Kritik gruppiert sie irgendwo zwischen (Dark) Wave, Neo Folk und Electronica ein, ein deutliches Kennzeichen ihrer Musik sind alte Orgeln, die von Xavier Klaine gespielt werden.

Das neues Album South from here hat eine ausgeprochen interessante Geschichte. Nach ihren ersten beiden Alben begannen sie sich auf Film- und Theatermusik zu konzentrieren und zogen Ende 2009 von Frankreich nach Amerika. Hier begannen alsbald die Arbeiten an South from here, jedoch wurden diese durch diverse Ereignisse immer wieder verzögert. Das schwerste Ereignis war wohl der Sturm Sandy, welcher ihr gesamtes Instrumentarium zerstörte. Nach einigen weiteren Irrungen und Wirrungen kam man dann 2014 zurück nach Frankreich und finalisierte nach und nach das Album.

Darauf enthalten sind 13 Stücke, verteilt auf etwas über 40 Minuten. Auch auf diesen Stücken dominieren unterschiedlichste Orgelklänge und die zunächst gewöhnungsbedürftige Sprechstimme.

Die Stilrichtungen variieren zwischen verschrobenen Neofloksounds mit viel Elektronik und leichten Industrialanklängen, verstiegenem Neopsychedelia mit wirbelnden Orgelklängen in bester Der-Blutharsch-Manier, fast schon poppigen Dark-Wave-Songs und Industrial-Pop der Marke Current 93. Begleitet wird das von mal Postrock entlehnten Perkussionen, dann mal elektronisch puckernden Industrial-Beats, Military-Drums und Rockschlagzeug. Oder auch mal einfach nur dem Bassbeat der Orgel.

Prägend ist wie gesagt auf der einen Seite dieser altmodische und genau deshalb so interessante Orgelsound, der dem Ganzen seinen psychedelischen Stempel aufdrückt und bei einem Stück das Ganze sogar nach Psychrock der Marke Vibravoid oder Iron Butterfly (aber ohne Gitarre) klingen lässt. Auf der anderen Seite die völlig unmelodische, seltsam naiv wirkende Sprechgesangsstimme von Ruth Rosenthal. Ist diese zunächst noch gewöhnungsbedürftig, erweist sie sich nach zwei bis drei Stücken als perfekt für diesen doch einzigartigen Sound. Abgeschmeckt wird das Ganze mit einem Neo-Folk typischen dumpfen Analogsound und vielen kleinen, überraschenden Stimm- und Geräuschsamples.

Ein außergewöhnliches Album das Fans von Current 93, Legendary Pink Dots und ähnlichen das Herz aufgehen lassen sollte.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1No World4:33
2Spring Roll2:54
3Ikea3:15
4Yallah2:46
5Jesus4:14
6Miss Bonaventure4:33
7The Land of the Free2:36
8Cortelyou Rd. (We Shall Overcome)3:15
9Nina4:09
10Gaza3:12
11Delightful Blindness2:52
12Imagine2:41

Besetzung

Ruth Rosenthal: Gesang, Maschinen, Beat Box, Schlagzeug
Xavier Klaine: Alte Orgeln, Synthesizer, Celesta, Piano

Gäste:
Ben Conell: Schlagzeug
Fabienne Lehalle: Bass
Victor Gachet: Snare Drums
Sara Claie: Spielen und Stimme
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger