Reviews

Kleefstra / Bakker / Kleefstra

Dize

Info Musikrichtung: Elektronik / Dark Ambient / Drone / Neofolk VÖ: 17.02.1017 (Midiria Records) Gesamtspielzeit: 56:35 Internet: http://romkekleefstra.blogspot.de https://kleefstrabros.bandcamp.com

Kleefstra / Bakker / Kleefstra sind ein seit ca. 2010 aktives Trio aus den Niederlanden. Seitdem haben sie beachtliche sechs (?) Alben sowie vier weitere Veröffentlichungen mit anderen Künstlern herausgebracht. Nun kommen Sie mit einer weiteren Stunde Musik, verteilt auf fünf Stücke, mit ihrem neuen Album Dize heraus.

Auf diesem perfektionieren sie ihren Sound aus Drone, Dark Ambient, Dark Psychedelia und auch ein wenig Neofolk, weiter. Der dunkle Sound des eröffnenden “De holle as asam“ erinnert mich sofort an Tenhi. Grund dafür ist neben dem dunklen Sound, erzeugt von langsam angeschlagenen Gitarren, leise dröhnenen Feedbacks und dunkler Elektronik, auch der Gesang. Da ist zum einen die Stimmähnlichkeit zu Tenhi, zum anderen die fremdartige Sprache, denn die Band artikulliert sich im längst als tote Sprache geltendem Nordfriesisch.

“De holle as asam“ beginnt mit sich langsam steigernden elektronischen Drones, ein brummender Tiefton und atmosphärisch kreisende hellere Soundschleifen. Gitarren und Streicherklänge mengen sich langsam hinein und formen so eine Zeitlupenmelodie in die dunkle Atmosphäre. So richtig will sich jedoch keine Melodie entwickeln, es geht mehr zu einem Drone aus Elektronik und Gitarren über, der dann unheilvoll über dem einsetzenden Sprechgesang zirkuliert. Dieses Klangbild beschreibt in etwas auch die restlichen drei Stücke, mit denen zusammen eine wundervoll dunkle, unheilvolle aber auch erhabene Stunde Musik entsteht.

Dize ist ein kleines Meisterwerk zwischen Drone und Neofolk, welches den dunklen Folk von Tenhi mit den wabernden Drones von z.B. Sunn O)))) mit melancholischen, geheimnsivollen elektronischen Klängen zu einem tiefschwarzen Soundtrack zusammenbringt. Im falschen Moment erschlägt dieser Soundmonolith den Hörer, im richtigen trägt er ihn an Plätze, wo er noch nie zuvor war.

Wolfgang Kabsch