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Reviews

Olivia Louvel

Data Regina


Info

Musikrichtung: Elektronische Musik / Avantgarde

VÖ: 08.02.2017

(Cat Werk Imprint)

Internet:

http://www.olivialouvel.com
https://olivialouvel.bandcamp.com/album/data-regina

Data Regina, das inzwischen sechste Album der französischstämmigen Britin Olivia Louvel behandelt das Thema Queen Mary und Queen Elthabeth I., welche zeitgleich regierten. Die junke Komponistin und elektronische Musikern baute daraus ein 17 Stücke starkes elektronisches Werk, welches von Fiona Brice an der Violine auf einigen Stücken verfeinert wurde.

Das Werk beginnt mit “Battlefield“ sehr perkussiv und leitet dann in ein sehr poppiges Stück mit dem Titel “My Crown“ über. Dieses führt direkt in den ersten Höhepunkt mit dem Titel “Good Queen Bless“, welches mit seiner melancholisch naiven Melodie begeistert und von den engelsgleichen Gesängen sowie der herzzerreissenden Violine veredelt wird. Hier kommen wunderbare Vergleiche zu den frühen Legendary Pink Dots, aber auch dem Dream-Pop von z.B. den Cocteau Twins ob des Gesanges hoch.

Auch das vierte Stück bewegt sich dann noch in eher langsamen Gefilden und hält die mysteriöse Stimmung. Danach wird es dann nicht weniger mystisch, jedoch dominieren nun recht klare elektronische Beats mit etwas höherem Tempo. Doch wird der Hörer mit diesen Beats nicht überrollt, nein, sie sind eher experimentell und reduziert eingesetzt, um der Stimme den nötigen Raum zu lassen.
Mit “Ancurum Moor 1545“ beweist die Britin dann ihre Experimentierfreude. Das Stück setzt sich aus scheinbar dissonanten, perkussiven Geräuschen und dunklen elektronischen Drones zusammen, über die eine eher verstörende Keyboardmelodie gelegt ist.

Die beschriebenen Stile werden dann auch auf den restlichen Stücken variiert und weiter experimentiert. Es gibt perkussivere Stücke ebenso wie elektronisch verklärte. Und über den meisten schwebt der Gesang, der nicht immer nur schön ist, jedoch immer viel Geheimnisvolles in sich birgt.

Insgesamt ist Data Regina ein dunkelromantisches, elektronisches Soundtrackalbum geworden. Da zu dem Werk auch ein experimentelles Video erstellt wurde, kann man dies durchaus so stehen lassen. Es wirkt auf diesem Album, das vor Experimenten nur so strotzt, nichts überambitioniert, sondern jeder Klang, jeder Ton scheint sorgsam an der richtgen Stelle platziert. Zusätzlich gelingt es der Künstlerin, viele schöne und verführerische Melodien zu erschaffen, die zusammen mit dem zwischen verstörend wirkenden Sprechgesang und betörend, verführerischem Sirenengesang dieses dunkelromantische Album perfektionieren.

An einigen wenigen Stellen wäre vielleicht etwas weniger Experiment noch besser gewesen und man wünschte sich mindestens noch zwei Songs der Güte des verführerisch schönen “Good Queen Bless“ anstelle des einen oder anderen dissonanten Stückes, aber es bleibt trotzdem eine spannende und hochwertig produzierte Reise durch interessante elektronische Welten.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1. Battlefield
2. My Crown
3. Good Queen Bess
4. Farewell
5. Infiltrate
6. Ancrum Moor 1545
7. Feb. 8 1545
8. Langside 1568
9. Deploy 05:06
10. Dawn Battle
11. Elizabeth Song
12. The Veil
13. The Chamber
14. Love Or Rule
15. Pinkie 1547
16. The Four Marys
17. Battlefront
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger