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The Sequel
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 01.01.2017 (MaxJazz) Gesamtspielzeit: 67:07 Internet: http://www.jazzdiscography.com/Leaders/MillerMulgrew-ldr.php http://www.in-akustik.de/de/ |
Leider verweilte der Pianist Mulgrew Miller nur kurz auf dieser Welt, so lebte der in Mississippi geborene Musiker nur vom 13. August 1955 bis zum 29. Mai 2013, als er an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb.
Schon früh kam Miller mit Gospel und Rhythm & Blues in Berührung. Als er im Alter von 14 Jahren den Pianisten Oscar Peterson im Fernsehen sah, soll sein Entschluss gereift sein, auch Jazzpianist zu werden. Mercer Ellington, Betty Carter, Johnny Griffin und Woody Shaw waren Stationen auf seinem Weg, bis er für drei Jahre bei Art Blakey’s Jazz Messengers Station machte, und nachfolgend bei Tony Williams, dem Schlagzeuger. Etwa 1985 startete er nebenbei seine Solokarriere, lange Zeit im Trioformat. Wingspan war ein weiteres Projekt, und so wurde auch diese Platte aus dem Jahre 2002 entsprechend eingespielt. Stilistisch ist er einer der Musiker des Neo-Hardbop. Der hervorragend technisch versierte Musiker verarbeitete in seinem Spiel viele Einflüsse des Jazz der 60er und 70er.
The Sequel heißt diese Platte, und für das Label Max Jazz war es sein Debüt. Die Aufnahmen stammen vom 5. und 6. Juni 2002. Es startet auf hohem Niveau mit “Go East Young Man“, dieser Song swingt enorm locker und professionell. Hier spüre ich sofort diese Geschmeidigkeit, wie Jazz sie haben sollte, ganz viel Emotion, alles andere als „verkopft“.
Dieser entspannte Groove zieht sich wie ein roter Faden durch die Platte, ein starker Anteil von Bluesfeeling verbirgt sich im Spiel aller Beteiligten, und besonders natürlich im Spiel von Miller, wobei er stark an den Kollegen Wynton Kelly erinnert.
Die Arrangements bieten reichlich Raum für die anderen Solisten, und besonders Steve Wilson am Saxofon bietet durchgehend hervorragende Soli, zum Beispiel ziert er „“Know Wonder“ mit dezentem Ausdruck von orientalischer Musik, und der Vibrafonist Steve Nelson bringt sich genauso brillant ein wie gleich im ersten Song der Trompeter Duane Eubanks. Und dazu ist es die Rhythmus-Begleitung, die eine wunderbar elastisch agierende und federnde Unterstützung bietet. Dieser Jazz ist von erstklassiger Qualität, voller Gefühl, voller Spielfreude und Seele. Im Booklet ist zu lesen, was eine gute Aussage zur Musik darstellt:
I strive to compose beautiful melodies and interpret them with a beat that dances.
Trackliste
2 The Sequel (8:11)
3 Elation (5:29)
4 Holding Hands (6:37)
5 Know Wonder (9:41)
6 Dreamsville (6:48)
7 Spectrum (2:40)
8 It Never Entered My Mind (6:41)
9 Just A Notion (7:50)
10 Samba D' Blue (5:00)
Besetzung
Steve Wilson (soprano sax, alto sax)
Duane Eubanks (trumpet)
Steve Nelson (vibes)
Richie Goods (bass)
Karriem Riggins (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |